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Korschenbroich Hundert Jahre Feuerwehr

Korschenbroich · Ausgelaufenes Öl, überflutete Keller, Autounfälle - nicht nur vor Feuersbrünsten schützt der Liedberger Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr die Einwohner der Ortschaft. An diesem Wochenende feiern die Schützlinge des heiligen Florian ihren 100. Geburtstag.

 Nicht nur die Feuerwehr, auch die Aufgaben der Florianer haben sich in den zurückliegenden Jahren gravierend verändert: Hier präsentiert sich der Löschzug Liedberg im Jahre 1950 vor einem Funkwagen der Marke Steier.

Nicht nur die Feuerwehr, auch die Aufgaben der Florianer haben sich in den zurückliegenden Jahren gravierend verändert: Hier präsentiert sich der Löschzug Liedberg im Jahre 1950 vor einem Funkwagen der Marke Steier.

Foto: NGZ

Liedberg Leicht waren sie nicht - die ersten Jahre der Freiwilligen Feuerwehr Liedberg. Nach einem Regierungserlass im Jahr 1908 hatte sich auch in Liedberg eine kleine Gruppe von Männern zusammengefunden, um das Heimatdorf zukünftig wirksam vor Feuersbrünsten und anderen Gefahren zu schützen.

Was zunächst mit einem kleinen Spritzenhaus begann, hat sich in den Jahrzehnten bis heute zu einem hoch technologisierten und unverzichtbaren Pfeiler der Sicherheitskräfte im Stadtgebiet entwickelt.

Heute blickt der Liedberger Löschzug auf einhundert Jahre seines Bestehens zurück und feiert dies mit einem Festbankett im Zelt auf dem Steinhausener Schützenplatz.

"Nicht einmal Uniformen hatten die Männer, die sich im Mai 1908 zur Freiwilligen Feuerwehr Liedberg zusammenfanden", beschreibt der amtierende Löschzugführer Michael Kluth die spartanischen Verhältnisse der ersten beiden Jahre.

"Erst am 26. Mai 1910 wurden endlich die lang erwarteten Talare an die acht um den damaligen Brandmeister Hubert Becker versammelten Freiwilligen ausgegeben."

Über die zunächst mangelhafte Ausrüstung konnte jedoch auch dieses erste Erfolgserlebnis nicht hinwegtäuschen: Bis zum August des Jahres 1910 hatten die Mitglieder nicht mehr als zwei Alarmhupen und einige Signalpfeifen anschaffen können.

Entsprechend groß war die Freude, als die in Köln bestellte und zuvor besichtigte Brandspritze am 29. August in Rheydt am Bahnhof abgeholt werden konnte. Wie die erhaltene Chronik der Liedberger Feuerwehr besagt, wurde das wertvolle Stück "noch am selben Tag auf seine Wirksamkeit hin getestet" und für "gut gebrauchbar" befunden.

Nachdem im Jahre 1911 mit dem Bau eines Spritzenhauses begonnen wird, bringt der Beginn des Ersten Weltkrieges drei Jahre später den Dienst der Feuerwehr bis zum Jahre 1919 völlig zum Erliegen.

Erst im August desselben Jahres kann der Betrieb wieder mit 22 Mitgliedern aufgenommen werden, die sich am 22. Juni 1930 in einem der in der Geschichte der Liedberger Feuerwehr härtesten Einsätze bewähren müssen: dem Unglück am Haag, bei dem drei Düsseldorfer Pfadfinder im Alter zwischen 14 und 16 Jahren ums Leben kommen.

Diese und die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges können jedoch nicht verhindern, dass sich die einstmals kleine verschworene Truppe auch technisch immer weiter entwickelt.

Nach dem Kauf einer Motorspritze im Jahr 1942 wird 1950 sogar ein Funkwagen angeschafft. "Leider musste der aber schon 1955 wegen nicht mehr zu beschaffender Ersatzteile verschrottet werden", erklärt Kluth, der seit November 2006 als Löschzugführer das Kommando über 18 aktive Kameraden hat.

Heute verfügt der Löschzug Liedberg mit dem Löschfahrzeug LF 8/6 über ein wahrhaftiges Hightech-Ungetüm, das die Pioniere von 1908 wohl in wortloses Staunen versetzt hätte. Und mit dem geplanten Bau eines neuen Feuerwehrhauses steht den Florianern auch ein neues Domizil ins Haus.

Mit dem Festbankett auf dem Schützenplatz am Freitag, an dem neben Bürgermeister Heinz Josef Dick auch Schirmherr Graf Spee teilnehmen wird, möchten Michael Kluth und seine Kameraden der 100-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in Liedberg nun ein würdiges Denkmal setzen.

(NGZ)
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