Erik Zabel wird in Neuss an den Start gehen Die Tour wird wieder zabelhaft

Von Volker Koch

Im Moment rollt's noch nicht so gut bei Erik Zabel und Rolf Aldag . Das soll sich spätestens bis zur Tour de Neuss am 27. Juli ändern, für die die beiden Radprofis des T-Mobile-Teams jetzt schon ihre Verträge unterschrieben. Mündlich zugesagt hat auch Vorjahressieger Jens Voigt. Die Stammgäste kommen wieder: Erik Zabel und Rolf Aldag haben für die Tour de Neuss am 27. Juli bereits ihre schriftliche Zusage gegeben. Der Sportliche Leiter Andreas Kappes ist zuversichtlich, dass weitere prominente Starternamen folgen werden. NGZ-Foto:- woi

Ganz schön praktisch, wenn der Sportliche Leiter selbst in die Pedale tritt: Den Ostersonntag nutzte Andreas Kappes zu einer vierstündigen Trainingsfahrt durchs Vorgebirge. Nichts Ungewöhnliches, schließlich verdient der 39-Jährige seit gut zwei Jahrzehnten als Radprofi seine Brötchen. Ungewöhnlicher war an diesem Sonntag schon eher seine Begleitung, denn mit Erik Zabel trainiert auch ein Andreas Kappes nicht alle Tage.

Der Sprinterkönig vom Team T-Mobile, bislang in dieser Saison noch nicht vom Erfolg verwöhnt, weilte in rheinischen Landen, weil er tags darauf bei "Rund um Köln" die Magenta-Farben vertrat. Vier Stunden hatten die beiden Gelegenheit, "um über vieles rund um den Radsport zu reden, für das man sonst oft keine Zeit findet", sagt Kappes. Eines der Themen: Die Tour de Neuss am 27. Juli, für die Andreas Kappes zum zweiten Mal als Sportlicher Leiter verantwortlich zeichnet.

Den Worten ließen die beiden schnell Taten folgen: Erik Zabel wird am 27. Juli zum vierten Mal in Neuss an den Start gehen. "Er hat seinen Vertrag schon unterschrieben", freut sich Kappes über die frühzeitige Zusage des Tour-de-Neuss-"Zugpferdes", der 2003 gewann und im vergangenen Jahr Platz zwei hinter Jens Voigt belegte. Dessen mündliche Zusage Kappes auch bereits verbuchen durfte: "Ich gehe davon aus, dass Jens kommt."

Allerdings muss Voigt das noch mit seinem Teamchef Bjarne Riis abstimmen - und der frühere Tour de France-Sieger erlaubt den Fahrer seines CSC-Teams in diesem Jahr nur noch drei Starts bei Rennen, die nicht zur neugeschaffenen "ProTour" des Radsport-Weltverbandes UCI gehören. Die den Veranstaltern von Rundstreckenrennen wie in Neuss, Krefeld oder Rhede das Leben nicht einfacher macht.

Schließlich sind die Rennställe verpflichtet, jedes Pro-Tour-Rennen mit einer kompletten Mannschaft zu beschicken. "Und Radfahrer sind auch nur Menschen", gibt Kappes mit Blick auf den prall gefüllten Rennkalender zu bedenken. Doch um den Radsport "vor der Haustür" attraktiv zu halten, "sind auch diese Rundstreckenrennen wichtig", findet Kappes, "schließlich gehören nicht allzu viele Rennen auf deutschem Boden zum Programm der ProTour."

Um so mehr freut sich der Sportliche Leiter, dass neben Erik Zabel in Person von Rolf Aldag auch die zweite "Ikone" des T-Mobile-Teams bereits unterschrieben hat für die Tour de Neuss. "Wir sind ein bisschen früher dran als letztes Jahr", sagt Kappes zum Stand der Fahrerverpflichtungen, und sieht das durchaus als Vorteil an: "Wenn du schon mit zwei, drei prominenten Zusagen werben kannst, fällt es vielleicht leichter, den ein oder anderen Sponsor zu überzeugen ..."

Eine Aufgabe, für die beim Tour-Ausrichter Neusser Radfahrerverein Vorsitzender Friedhelm Hamacher zuständig ist. Der möchte am 29. April bei der Sponsorenpräsentation im Neusser Dorint-Hotel das finanzielle Gerüst der Veranstaltung stehen haben. Einen Tag später beginnt für Andreas Kappes beim "Spurt in den Mai" im Büttgener Sportforum der Ernst seines sportlichen Lebens.

Die Rennen bis dahin, so wie am Montag in Ahrweiler, wo er Fünfter wurde, sieht er eher als Formüberprüfung an. Und die ist "besser als im vergangenen Jahr", so dass er nicht nur für das Zweier-Mannschaftsrennen auf der Bahn, sondern auch für das Straßenrennen am 1. Mai in Büttgen Siegesambitionen hegt. Schließlich sind Trainingsfahrten nicht alles - auch wenn Erik Zabel mitfährt.

(NGZ)
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