Raku-Wochenende auf dem Bio-Bauernhof Brenntechnik aus Japan am Ofen selbst erleben

Raku-Wochenende auf dem Bio-Bauernhof · Die Arbeit mit Ton und Töpferscheibe ist mittlerweile zu einem beliebten Hobby vieler Menschen geworden. Dass diese Art der kreativen Freizeitbeschäftigung aber auch noch ganz andere, exotische Facetten hat, wissen bisher erst wenige Töpferfreunde. Am kommenden Wochenende, 30. und 31. August, können sich alle Neugierigen und Interessierten auf dem Bio-Bauernhof Essers, Haus Neuenhoven, einfinden, um sich von "Raku", einer besonderen Brenntechnik, ein Bild zu machen.

"Eine zehnköpfige Gruppe um die Töpferin Marlene Klinkhammer wird an den beiden Tagen einen Einblick in diese Töpferarbeit geben", erzählt Bio-Bäuerin Margret Essers. "Sie werden dabei von einem echten ,Raku-Profi', Christian Wermert, angeleitet", ergänzt sie. Bereits seit vielen Jahren beschäftigt sich Wermert mit dieser Keramik-Brand-Technik, die früher in Japan ausschließlich für die Herstellung von Keramik für die Teezeremonie bestimmt war.

"Die getöpferten Objekte werden glasiert, vorgebrannt, wieder glasiert und dann noch einmal gebrannt, und zwar bei etwa 1.300 Grad", erklärt Margret Essers. Anders als beim ,herkömmlichen' Töpfern werden die glühenden Objekte dann mit einer Zange aus dem Ofen geholt. "Dabei werden sie regelrecht ,schockabgekühlt', und so entstehen in der Glasur Risse." Die Gegenstände werden anschließend in Sägemehltonnen geräuchert. "Dadurch bilden sich charakteristische schwarze Risse, und die glasierten Stellen weisen in der Oberfläche Feuerspuren auf."

Die Keramiken kommen danach ins Wasserbad und werden mehrfach geschrubbt und auf Hochglanz poliert. "Bei dieser Technik entstehen wunderschöne Farben und Muster, die wie ein ganz filigranes Mosaik wirken", erzählt Margret Essers begeistert. Sie selber ist auf diese Brenntechnik bei einer Adventsausstellung in ihrem Laden aufmerksam geworden. "Ich habe die Keramiken gesehen und war sofort begeistert", erzählt sie.

Immer öfter seien Anfragen anderer Neugieriger an sie heran getragen worden, um welche Technik es sich handele oder wo die Sachen zu bekommen seien. "Es war ein ungeheurer Andrang nach der Ausstellung." Daraufhin bemühte sich Margret Essers, diese feste zehnköpfige Truppe um Töpferin Marlene Klinkhammer und mit Christian Wermert einmal an ihren Hof zu bekommen, um den vielen Neugierigen diese alte, japanische Brenntechnik demonstrieren zu können. "Es gibt mittlerweile an vielen Volkshochschulen Raku-Kurse, die aber oft schon auf Semester im voraus ausgebucht sind", weiß Margret Essers.

Die Gruppe, die am Wochenende an ihrem Hof erscheinen wird, arbeitet in dieser Besetzung nun schon seit sieben Jahren zusammen. "Es wird extra ein mobiler Brennofen auf den Hof gebracht, der mit Gas betrieben wird." Ausprobieren können Interessierte diese Technik bei Margret Essers nicht. "Es geht mir darum, dass sich jeder mal ein Bild davon machen kann, wie die Raku-Technik funktioniert und Raku-Demonstration welche tollen Sachen damit gemacht werden können."

Außerdem können auch alle, der auf die herkömmliche Art töpfern, viele Ideen und Anregungen bekommen. "Von dieser Brenntechnik geht eine außergewöhnliche Faszination aus, vor allem die Abendbrände sind ein Erlebnis." Diese stehen am Freitag, 30. August, von 18 bis 21 Uhr auf dem Programm. Am Samstag können dann alle Interessierten von 9 bis 13 Uhr dabei zusehen, wie die am Vorbabend gebrannten Keramiken weiter verarbeitet werden. pi

(NGZ)
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