Korschenbroich Bauhof bleibt eigenständig

Korschenbroich · Die Stadt Korschenbroich behält einen eigenen Bauhof, eine Fusion mit der Stadt Kaarst soll es nicht geben. Auch die Friedhofsverwaltung bleibt in Korschenbroich weiter bei der Stadtpflege angesiedelt.

 Sie werden auch künftig für den Eigenbetrieb "Stadtpflege" unterweg sein: Klaus Danners und Peter Dahmen, wie hier in Herrenshoff bei Straßenausbesserungsarbeiten. Eine Fusion mit dem Bauhof der Stadt Kaarst gibt es nicht.

Sie werden auch künftig für den Eigenbetrieb "Stadtpflege" unterweg sein: Klaus Danners und Peter Dahmen, wie hier in Herrenshoff bei Straßenausbesserungsarbeiten. Eine Fusion mit dem Bauhof der Stadt Kaarst gibt es nicht.

Foto: L. berns

Mehr Zusammenarbeit ja, doch einen gemeinsamen Bauhof der Städte Korschenbroich und Kaarst wird es nicht geben: Hierfür sprach sich jetzt einstimmig der Hauptausschuss aus. Allzu überraschend ist der große Konsens gegen eine "Fusion" beider Bauhöfe nicht. Denn das bereits seit zehn Monaten vorliegende Gutachten der Unternehmensberatung Kienbaum kam unter anderem zu den Ergebnissen, dass der Eigenbetrieb Stadtpflege gut aufgestellt ist und sich durch einen gemeinsamen Bauhof beider Städte nur geringe Synergieeffekte erzielen ließen.

Abgesehen davon wäre ein integrierter Bauhof auch eine überaus kostspielige Angelegenheit: Für einen gemeinsamen Standort eines einzigen Korschenbroich/Kaarster Bauhofs müssten beide Städte nach Schätzung der Experten bis zu vier Millionen Euro investieren. Selbst unter Berücksichtigung möglicher Verkaufserlöse für die bisherigen Standorte erscheint dies allen Beteiligten als deutlich zu viel.

Bürgermeister Heinz Josef Dick jedenfalls machte jetzt im Hauptausschuss keinen Hehl daraus, dass ein solcher Aufwand in keinem Verhältnis zu einem möglichen Ertrag stehe. Auch bei den Politikern gab es mehrheitlich keine fundamental andere Auffassung. "Erst einmal aufschmücken" müsse sich laut Albert Richter (SPD) dem Gutachten zufolge "die andere Braut", sprich: der Kaarster Bauhof, der bei den Experten weniger gut wegkam als der der Nachbarstadt.

Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit gibt es künftig bei der Beschaffung sowohl von Gerätschaften als auch von Fahrzeugen: Mustert der Eigenbetrieb Stadtpflege defekte oder überalterte Fahrzeuge aus, sollte der Verwaltung zufolge von der Stadtpflege künftig "stets geprüft werden", ob eine gemeinsame Anschaffung oder Nutzung eines neuen Gefährts möglich ist. In Notfällen werden zwar stadtübergreifend schon mal Fahrzeuge ausgeliehen, als generelle Regel erscheint dies den Verantwortlichen in Korschenbroich allerdings nicht praktikabel.

Nicht folgen mag die Stadt Korschenbroich allerdings der Kienbaum-Empfehlung, den Bereich der Friedhofsverwaltung inklusive der Gebührenkalkulation wieder aus der Stadtpflege auszugliedern. Dieser Bereich war ihr Anfang 2008 zugeschlagen worden. Während die Gutachter zu dem Schluss kommen, dass die Friedhöfe nicht zum eigentlichen Aufgabenbereich eines Bauhofes gehörten, betont die Verwaltung, "dass es in den vergangenen beiden Jahren gelungen sei, Synergieeffekte zu erzielen".

Neben kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen seien bei der Stadtpflege auch das von Kienbaum geforderte verwaltungsrechtliche Wissen vorhanden. Die Umsetzung des Friedhofskonzeptes ist aus der Sicht der Stadt nur ein Beispiel dafür, "dass die positiven Erkenntnisse dieser Neuausrichtung deutlich überwiegen".

(NGZ)
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