Rhein-Kreis Neuss Kreispolizei trägt jetzt blau

Rhein-Kreis Neuss · Am Dienstag muss das Gros der Beamten die alte Dienstkleidung ablegen. Dann bekommen auch die Polizisten im Rhein-Kreis die in Blautönen gehaltene neue Uniform. Sie gilt als bequemer, ist aber auch leichter zu verwechseln.

Die grün-khaki-beigefarbene Polizeiuniform hat in Nordrhein-Westfalen schon fast überall ausgedient. Am Dienstag wird nach Informationen unserer Zeitung nun die Kreispolizeibehörde die blaue Dienstbekleidung bekommen. Von den 700 Mitarbeitern im Rhein-Kreis Neuss erhalten zwei Drittel die neuen Kleider.

Vor allem die im Streifendienst tätigen Polizisten dürfte das freuen. Denn die aus der Outdoor-Technik stammenden Textilien der neuen Uniform sollen deutlich besser vor Wind und Regen schützen. Auch der etwas weitere Schnitt der Hosen sorge für mehr Tragekomfort, sagt Jörg Sommerfeld, Sprecher des NRW-Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD). Eine der wichtigsten Neuerungen betreffe auch die Taschen an Hose und Jacke. An den Hosenbeinen aufgenähte Taschen sollen etwa Platz für das Funkgerät bieten, das bei der alten Uniform meist am Oberkörper verstaut werden musste.

Mit der blauen Uniform werden alle Polizisten ausgerüstet – also sowohl der Innen- als auch der Streifendienst. Doch nur die draußen arbeitenden Beamten erhalten am Dienstag mit ihrer Grundausstattung zusätzliche Kleidungsstücke. Zur neuen Uniform gehören Dienstsocken, Hosen, Lang- und Kurzarmhemden, Rollkragenpullover, ein Jackett und eine Krawatte sowie ein Parker. Auch eine neue Schirmmütze werden die Polizisten bekommen – sie bleibt weiß, das Band ist jedoch dunkelblau abgesetzt. Schuhe und Handschuhe behalten die Beamten von den alten Uniformen.

Ausgedient haben die Lederjacken. Sie müssen, genau wie die grünen Jacketts, zurückgegeben werden. Uniformteile, die direkt am Körper getragen wurden, also etwa Hemden, dürfen die Polizisten nach Entfernen der Dienstabzeichen allerdings behalten.

Mit der blauen Uniform sind dann auch die Kreispolizisten in ähnlichen Farben gekleidet wie ihre Kollegen in den meisten europäischen Ländern. Aus Sicht der Polizei habe das den Vorteil, dass grenzüberschreitend die Wiedererkennung größer sei.

Fragt man Polizisten selbst, erzählen die etwas anderes. Zwar sei der Tragekomfort tatsächlich höher und der Modefaktor allemal, sagt ein Beamter, der anonym bleiben möchte. Aber mit der blauen Uniform werde er häufiger verwechselt – etwa mit Kräften des Sicherheitsdienstes. Selbst die Feuerwehr trage mitunter ähnliche Farben. Beim Amt für Zentrale Polizeiliche Dienste sieht man das gelassen. Sommerfeld: "Ein voll ausgestatteter Polizist dürfte sich deutlich von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes abheben."

(NGZ)
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