Fußball Kreil schwer verletzt

Das war ein gebrauchter Tag für den Fußball-Niederrheinligisten FC Remscheid: Beim Mitaufsteiger VfR Fischeln gab es gestern eine 0:6-Packung. Zudem verletzten sich mehrere Spieler, darunter Keeper Björn Kreil, der sich die Augenhöhle brach. Für ihn musste Marc Bach zwischen die Pfosten.

Der Start ins neue Fußballjahr geriet beim FC Remscheid vor zwei Wochen mit dem 0:0 beim VfB Homberg verheißungsvoll. Bei Mitaufsteiger VfR Fischeln musste die Mannschaft von Trainer Zeljko Nikolic gestern jedoch einen herben Rückschlag hinnehmen: Sie verlor nicht nur mit 0:6 (0:1), sie beklagt mit Torhüter Björn Kreil, Nico Reckert, Oliver Dittrich und Matthias Rahmann auch noch vier Verletzte.

Besonders hart traf es Schlussmann Björn Kreil. Bei einer Rettungsaktion vor dem 0:2 prallte er mit dem Kopf gegen den Pfosten. Kreil blieb benommen liegen und blutete, so dass sofort ein Krankenwagen gerufen wurde. Damit wurde der Keeper zunächst ins benachbarte Krankenhaus gebracht. Später wurde er – begleitet von Torwarttrainer Roland Spott – zu einer genaueren Untersuchung in die Düsseldorfer Uni-Klinik gefahren. Dort stellte sich am Abend heraus, dass sich Kreil zwei Brüche am Knochen der Augenhöhle sowie eine Jochbein-Prellung eingehandelt hat. Eine Operation ist aber wohl nicht erforderlich. Untersuchungen, ob das Auge ebenfalls betroffen war, dauerten bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch an. In jedem Fall muss der Torhüter mindestens zwei Wochen pausieren.

Kessen und Pröpper als Zuschauer

Mit Ralf Kessen, dem Co-Trainer des Ligarivalen KFC Uerdingen, und Carsten Pröpper standen gestern zwei Ehemalige am Spielfeldrand, mit denen der FCR Anfang der 90er Jahre den Sprung in die Zweite Liga geschafft hatte. Umso ernüchternder war der Vergleich Kessens, der mit Uerdingen im Röntgen-Stadion dem FCR 1:2 unterlegen war. "Gegen uns haben die Remscheider Spieler auch gewollt", befand Kessen – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Nichts erinnerte beim gestrigen Auftritt mehr vorangegangene couragierte Leistungen. Zum Beispiel in Homberg, wo unlängst mit Kampf und Leidenschaft ein Remis erobert wurde.

Gestern war die Mannschaft davon weit entfernt. Und auch sonst lief es einfach nicht: Schon früh musste Nico Reckert mit einer Fußverletzung ausgewechselt werden. Damit fehlte ein wichtiger Eckpfeiler im Konzept der Gäste. Der Defensivmann war nur wenige Minuten aus dem Spiel, da führten die Gastgeber 1:0: Pappas nutzte einen Ballverlust der Gäste, ließ den gestern schwach spielenden Matthias Rahmann schlecht aussehen und überwand Björn Kreil mit einem Flachschuss (32.).

Bis zu diesem Zeitpunkt sah das Spiel der Remscheider auf dem engen Kunstrasenplatz nicht einmal so schlecht aus, aber nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste förmlich in ihre Einzelteile zerlegt. Denis Grolewski patzte beim zweiten Gegentor gleich zweimal, und weil der FCR vor der schweren Verletzung von Kreil sein Auswechselkontingent verletzungsbedingt schon erschöpft hatte, ging der ebenfalls angeschlagene Marc Bach ins Remscheider Gehäuse.

"Alibi-Fußball"

Der war bei den folgenden vier Gegentoren machtlos, und deshalb richtete sich die Kritik von Trainer Zeljko Nikolic an den Rest der Mannschaft. "Das war nur Alibi-Fußball", machte der Kroate der Elf den Vorwurf, in der Defensivarbeit nicht engagiert genug gearbeitet zu haben: "Ja, wir waren in Unterzahl. Aber nach hinten kann man auch mit zehn Mann vernünftig arbeiten."

(RP)
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