Rollhockey IGR Remscheid entführt einen Punkt aus Iserlohn

Remscheid · Zehn Sekunden vor Spielende entschärfte Matthias Mattusch einen Direkten Freistoß. Damit sicherte der Keeper der IGR Remscheid einen Punkt zum 5:5 (2:3)-Endstand bei Pokalsieger ERG Iserlohn. Es war überhaupt der erste Zähler, den der Rollhockey-Bundesligist vor 400 Zuschauern aus der neuen Hemberg-Halle entführen konnte. Remscheid bleibt als Tabellenzweiter auch im dritten Spiel ungeschlagen.

"Ich freue mich über das Remis", sagte IGR-Trainer Andreas Reinert, "allerdings hätten wir den Krimi auch gewinnen können." Sechs Minuten waren noch auf der Uhr, als Patrick Nikolajko einen Penalty zur 5:4-Führung verwandelte. "Wir haben viel durchgewechselt und hatten genug Luft, um in der Schlussphase aufzudrehen", fand der Torschütze, dem kurz darauf bei einem Schuss der Pfosten im Weg war.

Da auch die Sauerländer noch ein paar Körner hatten, gelang ihnen der Ausgleich: IGR-Torjäger Yannick Peinke sah seine zweite blaue Karte, Kai Milewski nutzte die Überzahl zu seinem dritten Tor (47.). "Wer wie Yannick viel zum Spiel beiträgt, darf auch Fehler machen", nahm Reinert seinen Kapitän in Schutz, der Führungsqualitäten bewies.

Beispielsweise zu Beginn der Partie, als die Remscheider, die ohne den erkrankten Max Richter antraten, mit 0:3 zurücklagen. Milewski (2., 8.) und Sergio Pereira (7.) hatten sehenswert für die ERG getroffen. "Ich war geschockt", sagte Reinert. Dann nahm Peinke das Heft in die Hand. Reinert: "Er hat die Mannschaft wachgerüttelt." Fabian Selbach gelang per einhändiger Direktabnahme der Treffer zum 1:3 (14.), Peinke legte das zweite Tor nach (22.).

Nach dem Wechsel hätte Luis Hages den Ausgleich erzielen können, scheiterte aber mit einem "Direkten" an Patrick Glowka. ERG-Neuzugang André Costa machte es besser und traf — nach "Blau" für Peinke — zum 4:2 (28.). Alles sah nach einem Sieg der Gastgeber aus, die jedoch plötzlich jegliche Souveränität verloren. ERG-Torwart Glowka klatschte hämisch Beifall, als Peinke per "Direktem" den Anschlusstreffer erzielte, und sah dafür "Blau". Das ermunterte Carlos Nunez, ebenfalls in die Hände zu klatschen — auch er wurde des Feldes verwiesen.

Die Ereignisse überschlugen sich: Der Iserlohner Pereira schoss den Ball an den Kopf des Hallensprechers, der mit einer Platzwunde hinter dem Ohr ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Nunez beleidigte parallel den Schiri und sah "Rot". Die IGR behielt jedoch den Überblick: Fabian Selbach markierte das 4:4, Nikolajko das 5:4. In einer turbulenten Schlussphase, in der Iserlohn einmal das Tor und zweimal die Latte traf, rettete Remscheid das Remis über die Zeit.

(RP)
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