Handball HSG II punktet weiter gegen den Abstieg

Hg<strong> · Handball-Landesliga: 37:25-Heimerfolg gegen Beyeröhde. HGR II revanchiert sich im Derby. ATV unterliegt beim BHC.

 17 Treffer für Radevormwald: Über die Hälfte der Tore seiner Mannschaft gingen in Düsseldorf auf das Konto von HSG-Routinier Boban Koljkovic.

17 Treffer für Radevormwald: Über die Hälfte der Tore seiner Mannschaft gingen in Düsseldorf auf das Konto von HSG-Routinier Boban Koljkovic.

Foto: Hertgen

Remscheid II – Bergische Panther II 23:22 (12:8) – Die Gastgeber schickten ihre Anhänger durch ein Wechselbadbad der Gefühle, während das Schiedsrichter-Gespann vor allem Gästecoach Sendi Cestnik in Wallung brachte. Der diskutierte nach Spielende noch minutenlang mit den Unparteiischen wegen einer offenkundig falschen Regelauslegung bei passivem Spiel – blieb aber ungehört und verzichtete auch auf einen Einspruch.

In den Ärger über die tatsächlich merkwürdig leitenden Schiris mischte sich beim Gast auch der Unmut darüber, selber viel zur Niederlage beigetragen zu haben. Speziell vor der Pause glich der Angriff der Panther eher dem eines Miezekätzchens – was vor allem HGR-Keeper Nils Jungjohann zu einer bärenstarken Vorstellung ermunterte. Nach dem Wechsel kam der Gast besser ins Spiel, holte Tor um Tor auf und lag nach 45 Minuten sogar 16:15 vorne, als HGR-Coach Markus Pütz entscheidend ins Spiel eingriff: Er beorderte den hünenhaften Tobias Uibel in die Deckungsmitte und im Angriff an den Kreis. Das stellte den Gast vor enorme Probleme und sorgte für Remscheider Freiräume, die Christian Pake mit den Toren zum 22:21 und 23:21 in der Schlussphase nutzte.

HGR-Tore: A.Jungjohann, Pake (je 7), Heppner, Baier (je 2), Elbracht, Hufschmidt, Jähnichen, Schmitt, Uibel(je 1). Panther-Tore: Adams (6/2), Grasekamp, Wolter (je 4), Hallmann, Mauritz, Symmanek (je 2), Lenhof (2/1).

HSG Radevormwald/Herbeck II - TV Beyeröhde 37:25 (16:12) – Um im Abstiegskampf zu bestehen, muss gepunktet werden. Das gelang der HSG-Reserve erneut, die aus den letzten drei Spielen nunmehr fünf Zähler geholt hat. "Die Jungs haben super gespielt", lobte Torben Kortmann, der Coach Mike Zimmermann (Urlaub) als Spielertrainer vertrat, den Auftritt seines Teams, das mit den vier Aushilfen aus der "Ersten" (Tobias Weber, Kevin Breuer, Julien Hasenburg und Torhüter Robin Eigenbrod) eine vor allem im zweiten Durchgang überzeugende Leistung bot. Allerdings spielte den Bergstädtern das undisziplinierte Auftreten der Gäste in die Karten. Dies spiegelte sich nicht nur in vielen Zeitstrafen und der Roten Karte gegen Jens Herm (42.) wider, sondern gipfelte darin, dass innerhalb von einer Minute beide Torhüter wegen Meckerns auf die Bank geschickt wurden (51.). Da ihnen ein weiterer Akteur folgte, waren die Gastgeber in dreifacher Überzahl, setzten sich von 30:23 auf 33:23 ab und machten damit den Sack endgültig zu.

HSG-Tore: Jäschke (8), Hasenburg, Weber (je 5), Dietzel, Breuer (je 4), Kortmann (4/2), Schmidt (3), Hengstwerth (2), Unger, Hoffmann (je 1).

HSG Jahn 05/SC West Düsseldorf – HSG Radevormwald/Herbeck 30:33 (12:19) – Nach einem 0:3-Rückstand (3.) fanden die Bergstädter besser ins Spiel und bestimmten ab Mitte der ersten Halbzeit das Geschehen. Angeführt von Boban Koljkovic (HSG-Trainer Markus Eigenbrod: "Er hat überragend gespielt") setzte sich die HSG von 9:9 auf 16:9 ab. "Doch das hat nicht lange gehalten", schilderte Eigenbrod. Nach 44 Minuten schafften die Gastgeber beim 21:22 den Anschluss und erzielten vier Minuten später den 25:25-Ausgleich. "Da stand das Spiel auf der Kippe", meinte der HSG-Coach, dessen Team sich aber durchbiss und durch eine kämpferisch starke Leistung überzeugte. "Das war top", lobte Eigenbrod, dessen Mannschaft sich fünf Minuten vor dem Schlusspfiff entscheidend auf 32:28 absetzte. Dass Koljkovic in der Schlussphase einen Strafwurf vergab, war dann nur eine Randnotiz. Zuvor hatte der Routinier zehnmal (!) von der Linie getroffen und brachte es am Ende auf stattliche 17 (!) Treffer.

HSG-Tore: Koljkovic (17/10), Festag, Jonek, Broch (je 4), Hackländer (2), Schönewald, Hack (je 1).

Mettmann Sport II – HC Wermelskirchen 20:31 (7:12) – Der HCW hat in Mettmann das elfte Spiel in Folge für sich entschieden und bleibt auf dem zweiten Tabellenplatz. Bei der akut abstiegsbedrohten Zweitvertretung der Mettmanner wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht und stellten die Weichen frühzeitig auf Sieg. Der HCW nutzte eine doppelte Überzahl und zog nach 18 Minuten auf 9:4 davon. Mit einer komfortablen Führung gingen die Wermelskirchener in die Pause, in der Trainer Shahrokh Rezaloo scheinbar die richtigen Worte fand. Durch eine starke Leistung erhöhten die Gäste auf 17:7 und verwalteten das Ergebnis bis zum Schlusspfiff. "Es war eine gute Partie meiner Mannschaft", lobte Rezaloo, der sehr zufrieden war. Einziger Wermutstropfen: die Fußverletzung von Alexander Ranke, der bereits nach acht Minuten ausschied.

HCW-Tore: Halbach (6), Napiwotzki (5), Frank (4/2), Müller, Cornelsen, Volkmann (je 3), Empersmann (2), Cruz Diogo, Wellershaus, Ranke (je 1).

Bergischer HC III – ATV Hückeswagen 33:27 (12:16) – Trainer Sebastian Mettler verstand die Welt nicht mehr. "Ich habe schon viel erlebt, aber ein so desolates Verhalten über 15 Minuten noch nicht", polterte der ATV-Coach, der damit den kollektiven Blackout seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel meinte. "Bis dahin war alles gut, wir haben verdient geführt", schilderte Mettler, dessen Team die Pausenführung sogar auf 17:12 ausbaute. "Doch dann haben wir elf Tore in Folge kassiert und lagen nach 45 Minuten mit 17:23 hinten", rang Mettler um Fassung und suchte nach einer Erklärung für den unterirdischen Auftritt seiner Mannschaft – allerdings vergeblich.

ATV-Tore: Bangert (10/7), Harnischmacher, Wilhelmy, Göhlich (je 4), Graf (2), Scheider, Moraczewski, Marz (je 1).

(RP)
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