Handball Desolater Auftritt

Handball · Nach einer in weiten Teilen leidenschaftslosen Vorstellung unterliegt Handball-Oberligist HG Remscheid beim TV Aldekerk mit 27:31. Trainer Mike Novakovic empfindet die folgenlose Pleite als "eine einzige Katastrophe".

 Schwarzer Samstag: Michael Heimansfeld stand in Aldekerk völlig neben sich und blieb ohne Torerfolg.

Schwarzer Samstag: Michael Heimansfeld stand in Aldekerk völlig neben sich und blieb ohne Torerfolg.

Foto: Hertgen

Er nahm's gelassen. "Wenigstens habe ich jetzt am Sonntag frei, kann mir in Ruhe das Formel 1-Rennen im Fernsehen anschauen und muss meine Drohung nicht wahrmachen", sagte Mike Novakovic mit einem gequälten Lächeln. Vor dem Auftritt am Samstagabend beim Tabellenzweiten TV Aldekerk hatte der Trainer der HG Remscheid feixend angekündigt, bei einer Niederlage mit fünf oder mehr Toren Differenz den Tag danach mit einem zünftigen Dauerlauf zu beginnen. Der fiel nach der 27:31 (14:19)-Niederlage flach. Aber das war auch schon die einzig positive Nachricht an diesem Abend unweit der niederländischen Grenze.

So seltsam es klingen mag: Über die gesamten 60 Minuten waren die Gäste zwar die deutlich schwächere Mannschaft, die aber mit einer halbwegs akzeptablen Fehlerquote durchaus in den Bereich eines Punktgewinns hätte kommen können. Genau das gelang den in weiten Teilen seltsam leidenschaftslosen Remscheidern jedoch nicht. 21 Fehlwürfe und 13 technische Fehler zählte Co-Trainer Dieter Dietze in den 60 Minuten. Hinzu kam eine Abwehr, die phasenweise eher den Charakter eines Eskort-Services hatte und eine Torhüterleistung, die angesichts von zwei Paraden (!) zumindest vor der Pause als solche kaum wahrnehmbar war. Und doch: Nachdem es anfangs nach einem grandiosen Fiasko für die HGR aussah (0:4, 5.; 6:11, 15.), robbten sich die Bergischen irgendwie wieder heran (13:14, 25.), ehe der TVA bis zur Pause doch wieder auf die Siegerstraße eingebogen war.

Im zweiten Durchgang änderte sich am weitgehend uninspirierten Auftritt beider Teams nichts. Aldekerk wechselte viel und tat nicht mehr als notwendig. Die HGR hechelte dem Rückstand hinterher, kam aber nicht näher als bis auf drei Treffer an die Gastgeber heran (20:23, 43.; 25:28, 55.), weil sie sich in den entscheidenden Momenten mit unfassbaren technischen Schnitzern oder weit das Ziel verfehlenden Würfen selbst das Leben schwermachte.

Positiv fielen bei den Gästen wenige Akteure auf, die sich – wie beispielsweise Rechtsaußen Knut Niegetiet oder der junge Philipp Hinkelmann – sichtbar gegen die Pleite stemmten. Im zweiten Durchgang verdiente sich auch Torhüter Stefan Graedtke mit elf Paraden eine ordentliche Note.

Völlig durch den Wind war dagegen vor allem Michael Heimansfeld, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, jede Menge Fehler produzierte und trotz zahlreicher Versuche ohne Torerfolg bleib. Sein Bleiben bei der HGR ist nach wie vor unsicher. Allerdings war die Darbietung in Aldekerk auch nicht dazu angetan, sich für höhere Weihen zu empfehlen.

"Das war eine einzige Katastrophe", fasste Mike Novakovic hinterher das Gesehene zusammen und rückte die Leistung seiner Schützlinge sogar in die Nähe des absoluten Saison-Tiefs beim Auftritt in Hiesfeld: "Ich hoffe nur, dass wir uns kommenden Samstag beim letzten Heimspiel gegen Mönchengladbach nicht genauso desolat präsentieren."

(RP)
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