Remscheid SPD: Neue Gesamtschule bauen

Remscheid · Der Vorstand der SPD plädiert für eine dritte Gesamtschule. Dafür soll ein Neubau errichtet werden. Schrittweise soll es nur noch Gemeinschaftsschulen und Gymnasien geben. Das möchte sie auf einem Parteitag beschließen.

Die SPD wird in der Remscheider Schulpolitik konkreter: Sie befürwortet die Gründung einer dritten Gesamtschule zum Schuljahr 2013/14. Weil das bestehende Angebot an Schulraum nicht die Voraussetzungen für ein "zukunftsfähiges Haus des Lernens" erfülle, soll ein Neubau errichtet werden.

Das steht in einem Antrag des Unterbezirksvorstandes für den Parteitag am 16. Juli mit dem Titel "Bildung hat Vorfahrt". Im Mittelpunkt stehe das Ziel, jedem Kind bestmögliche Bildungschancen zu eröffnen — durch längeres gemeinsames Lernen, heißt es darin.

Eine dritte Gesamtschule hatte SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Peter Meinecke bereits in der Märzsitzung des Stadtrates ins Spiel gebracht: Die Anmeldezahlen zu den weiterführenden Schulen verdeutlichten, dass in Remscheid eine Gesamtschule fehle und es zwei Hauptschulen, sowie ein Gymnasium zu viel gebe. Daraus entwickelte sich in den vergangenen Wochen eine Diskussion über mögliche Schulformen. Schuldezernent Burkhard Mast-Weisz nahm in Gesprächen die weiterführenden Schulen mit ins Boot.

Elternbefragung als Grundlage

Der Elternwille steht für die SPD im Mittelpunkt, heißt es in dem Leitantrag. Die Ergebnisse einer Elternbefragung sollen die Grundlage für die Weiterentwicklung der Schullandschaft sein. Klar sei, dass Eltern ein verlässliches Schulangebot wünschen, das über eine Wahlperiode hinaus weiter existiert. Der SPD schwebt eine große Schulreform vor, die auf ein zweigliedriges Schulsystem hinausläuft. Es soll aus Gemeinschaftsschulen und Gymnasien bestehen. Wörtlich heißt es: "Die bestehenden Haupt-, Real- und Gesamtschulen werden in die Gemeinschaftsschule überführt." In ihr sollen alle Bildungsabschlüsse möglich sein.

Trotz hoher Schulden sieht die SPD Chancen, einen Neubau zu verwirklichen — entweder über eine langfristige Kreditaufnahme und durch Verkauf nicht mehr benötigter Schulgebäude oder über eine Investition durch Dritte und Anmietung durch die Stadt. Bei dieser Lösung könnten städtische Tochtergesellschaften einbezogen werden. Einen Standort nennt die SPD nicht. In anderen Kreisen wurde die Freifläche am Bahnhof Lennep als Option genannt.

Scheitern die Neubaupläne, könne die Gesamtschule in bestehenden Gebäuden untergebracht werden. Außerdem plädiert die SPD für einen weiteren Neubau an der Neuenkamper Straße, um die Raumnot des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung zu beheben. Die Möglichkeiten von Schulneubauten solle die Stadt mit der Bezirksregierung erörtern.

(RP/rl)
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