Remscheid Juweliere unter Schock

Remscheid · Zwei Einbrüche und ein Raub – innerhalb weniger Wochen schlugen Kriminelle bei Schmuckverkäufern zu. Mittlerweile hat die Polizei in zwei Fällen eine heiße Spur – und ermittelt weiter im Überfall vom Montag.

Zwei Einbrüche und ein Raub — innerhalb weniger Wochen schlugen Kriminelle bei Schmuckverkäufern zu. Mittlerweile hat die Polizei in zwei Fällen eine heiße Spur — und ermittelt weiter im Überfall vom Montag.

Der Schock sitzt Barbara Reichwein-Tesche noch tief in den Knochen: Am Montag stürmten zwei maskierte Männer das Geschäft der Goldschmiedemeisterin an der Hindenburgstraße und forderten sie auf, den Schmuck herauszugeben. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, schlug ein Täter mit einem harten Gegenstand auf die Frau ein. "Meine rechte Hand ist grün und blau geschlagen. Wenn ich sie bewege, schmerzt sie", erzählt Reichwein-Tesche.

Es ist bereits der dritte Fall innerhalb weniger Wochen, dass Juweliere durch Kriminelle geschädigt wurden: Am 4. März traf es das "Remscheider Goldfenster" von Horst Zabka am Markt. Die Täter öffneten mit brachialer Gewalt ein kleines Fenster auf der Rückseite des Geschäfts und verschafften sich so Zutritt. Die Einbrecher erbeuteten Silber- und Goldschmuck im Wert von 300 000 Euro. Eine Woche später, am 12. März, der nächste Einbruch: Aus einer Werkstatt an der Gertenbachstraße stahlen die Täter Uhren und Schmuck im Wert von 30 000 Euro. Laut Polizei kamen die Einbrecher über den Hinterhof und sägten dort das Stahlgitter eines Fensters durch.

Dass Kriminelle gleich drei Mal bei Schmuckverkäufern zuschlugen, hält Polizeisprecher Gustav Heyer für einen bloßen Zufall. Er beruhigt: "Die Fälle haben in Remscheid nicht zugenommen." Was die beiden Einbrüche betrifft, so hat die Polizei mittlerweile eine heiße Spur. Man wolle sich derzeit aber noch bedeckt halten, sagte Heyer. Fest steht, dass sich die Vorgehensweisen der Täter ähneln. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um dieselben Einbrecher handelt. Im Fall von Barbara Reichwein-Tesche sucht die Kriminalpolizei weiter nach Hinweisen auf die flüchtigen Räuber.

Derzeit ist das Geschäft der Goldschmiedemeisterin geschlossen. "Ich wollte ohnehin ein paar Tage Urlaub machen. Jetzt ist daraus ein Zwangsurlaub geworden", sagt die 59-Jährige. Nach Ostern will sie ihre Werkstatt aber wieder öffnen — vermutlich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, wie sie zugibt. "Aber es muss ja weitergehen. Ich muss erst einmal zur Ruhe kommen."

Etwas Ruhe ist inzwischen in Horst Zabkas "Goldfenster" eingekehrt. Er ist froh, dass bei dem Einbruch in sein Geschäft niemand körperlich zu Schaden gekommen ist. Einschüchtern lässt er sich von dem Vorfall nicht. "Ich habe keine Angst. Ich kann mich ganz gut wehren", sagt der Geschäftsinhaber.

(RP)
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