Eishockey Trikotversteigerung bringt 2760 Euro

Ratingen · Im Rahmen einer Weihnachtsaktion gehen 23 Weihnachtstrikots der Ice Aliens an den jeweils Höchstbietenden. Das letzte Heimspiel des Eishockey-Regionalligisten ist weniger erfolgreich - die Ratinger verlieren mit 3:5.

 Stürmer Dennis Fischbuch ging im Weihnachtstrikot voran.

Stürmer Dennis Fischbuch ging im Weihnachtstrikot voran.

Foto: Dietrich Janicki

Dennis Kohl setzte immer noch einen drauf. Egal, welches Gebot aus der Menge für sein Weihnachtstrikot gerufen wurde, der Torwart der Ratinger Ice Aliens ließ es nicht unbeantwortet. Sein wichtigstes Mittel dabei: ein Smartphone. Kohl versuchte nicht, sein eigenes Trikot zu ersteigern, sondern fungierte lediglich als Mittelsmann für einen Fan aus Kanada. Beim Höchstgebot des Abends von 180 Euro war schlussendlich aller Widerstand gebrochen, das Unikat inklusive zweier Mannschaftsfotos ging über den Großen Teich.

Insgesamt versteigerte der Eishockey-Regionalligist im Rahmen seiner Weihnachtsaktion am Ende 23 Weihnachtstrikots für 2760 Euro. Die Jerseys wurden speziell für das letzte Heimspiel des Jahres gegen die Luchse Lauterbach entworfen. "Niemand hat erwartet, dass die Trikots zu solchen Preisen weggehen. Das zeigt, dass unsere Idee richtig war", sagte Kohl. Stürmer Milan Vanek, der gemeinsam mit Hallensprecher Achim Pohlmann die Auktion leitete, bezeichnete die Resonanz auf die Aktion schlicht als "brutal geil".

Rund 100 Fans hatten sich nach Spielschluss vor dem Bistro in der Eishalle versammelt. Die Stimmung war sowohl beim Anhang als auch bei den Spielern und Verantwortlichen der Ice Aliens gelöst - trotz der 3:5 (1:1, 1:2, 1:2)-Niederlage gegen Lauterbach. So mischten sich beispielsweise einige Spieler unter die Fans und verteilten stilsicher mit Badelatschen und einer Mütze von Borussia Dortmund das gesponserte Freibier. Der Sport war nach der Schlusssirene im besten Fall noch eine Randnotiz. Über die Niederlage gegen Lauterbach und dass die Ratinger dank der Pleite des Neusser EV als Tabellenführer ins neue Jahr gehen, wurde kaum mehr gesprochen. Die Partie gegen Lauterbach ist ohnehin schnell erzählt. Hohe Spielkunst wurde den Zuschauern nicht geboten, denn auf dem Eis ging es keineswegs besinnlich zu. Es wurde nicht nur diskutiert, sondern es flogen auch einige Schläger, Handschuhe und Fäuste. Die entscheidende Zutat für das chaotische Spiel: ein völlig überfordertes Schiedsrichtergespann.

Auf der turnusmäßigen Pressekonferenz wollte Alexander Jacobs schließlich nicht großartig über das Spiel reden, eine eindeutige Kritik an den Unparteiischen konnte sich der niederländische Coach der Ice Aliens allerdings nicht verkneifen: "Es wird Zeit, dass sich der Verband anguckt, was manche Schiedsrichter pfeifen. Das hat nichts mehr mit Eishockey zu tun. Es ist eine Schande."

Lobende Worte hatte Jacobs dagegen für die Weihnachtsaktion seiner Mannschaft parat. "Die Jungs haben viel Zeit und Energie investiert. Vielleicht ist es ja der Beginn einer Tradition." Ausgeschlossen ist das jedenfalls nicht. Weitere Aktionen seien geplant, meinte Vanek. Details wollte der Stürmer jedoch nicht nennen. Genauso wenig wie Kohl den Namen des kanadischen Bieters.

(new)
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