Radevormwald Betretungsverbote wirksam

Radevormwald · Das Einsatzkonzept der oberbergischen Polizei ist aufgegangen. Keine der Personen, gegen die im Vorfeld ein Bereichsbetretungsverbot erlassen wurde, ist an den Veranstaltungsorten erschienen. Die Polizei war in allen Hochburgen des Straßenkarnevals mit starken Einsatzkräften präsent.

Radevormwald hatte im Vorjahr mit den Betretungsverboten bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen (siehe angehängter Archivkasten). In der Stadt beleidigte am Donnerstag ein 19-Jähriger Polizeibeamte. Er sollte daraufhin zur Personalienfeststellung der Wache zugeführt werden. Nachdem ihm dieses eröffnet wurde, schlug er derart heftig um sich, dass der Widerstand mit Reizgas gebrochen werden musste. Die Beamten leiteten ein Ermittlungsverfahren ein.

Neben den Beamten der Wachen und der Kriminalpolizei sorgte kreisweit auch eine Gruppe der Bereitschaftspolizei für Recht und Ordnung. Laut Polizei erstickte die "niedrige Einschreitschwelle" und das konsequente Einschreiten der Beamten zahlreiche aufkeimende Streitigkeiten im Keim. Dennoch wurden beispielsweise in Wipperfürth zwölf weitere Bereichsbetretungsverbote ausgesprochen. Die betroffenen Personen sind fortan von allen öffentlichen Karnevalsveranstaltungen ausgeschlossen.

Insgesamt wurden im Kreis 13 Personen in Gewahrsam genommen, alle Schläger identifiziert und ein Raub aufgeklärt. Sechs Personen führten im alkoholisierten Zustand Fahrzeuge. In Wipperfürth wurden gegen 21 Uhr drei in Hückeswagen und Marienheide wohnende Männer im Alter von 18 und 19 Jahren in Gewahrsam genommen. Sie hatten sich auf dem Marktplatz im angetrunkenen Zustand mit anderen geschlagen. Einer der Männer führte einen Teleskopschlagstock mit sich. Sie müssen nun mit einem Strafverfahren rechnen.

In Engelskirchen schlug ein 21-jähriger Mann beim Verlassen des Festzeltes einem Security-Mitarbeiter eine Pommes-Frittes-Schale aus der Hand. Dabei grüßte er mit den Worten "Heil Hitler". Als noch weitere Beleidigungen und nationalsozialistische Äußerungen fielen, wurde der Mann zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen. Die Beamten leiteten ein Strafverfahren ein.

(tmn)
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