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Neuss Verbrannte Leiche: Ehemann gesteht Tat

Neuss · Mit einem Geständnis hat am Mönchengladbacher Landgericht der Prozess um den gewaltsamen Tod einer 64-jährigen Frau begonnen, die lange mit Mann und Sohn in Kaarst gelebt hatte. Im September vergangenen Jahres wurde die Frau erwürgt und anschließend in einem Waldstück bei Hückelhoven verbrannt. Ihr Mann hat die Tat jetzt im Prozess eingeräumt, allerdings von einem Unglücksfall gesprochen.

Zuletzt hatte das Paar in einem Einfamilienhaus in Erkelenz gewohnt. Kennengelernt hatten sich beide in einer Düsseldorfer Bank, der heute 68-Jährige hatte dort Jahrzehnte als Prokurist mit einem Brutto-Gehalt von 8000 Euro pro Monat gearbeitet.

Obwohl die Familie zusätzliche Einnahmen aus der Vermietung einer Eigentumswohnung hatte, gab es offenbar immer wieder Geldprobleme. Die gipfelten im September in einem tödlichen Streit zwischen den Eheleuten.

"Meine Frau wollte unseren Sohn, der in Neuss lebt und verheiratet ist, bis zuletzt immer mit einem großzügigen, monatlichen Taschengeld unterstützen", so der Angeklagte. "600 Euro haben wir ihm jeden Monat überwiesen." Auch alle sonstigen größeren Kosten habe man übernommen. Alleine für die Hochzeit des inzwischen 42-jährigen Neussers seien mehr als 10.000 Euro gezahlt worden — Geld, das der ehemalige Banken-Prokurist eigentlich nicht hatte. Gespart habe man während des Berufslebens nichts.

Am Tattag sollte der Rentner seinem Sohn 1500 Euro für neue Matratzen bringen. "Das Konto war jedoch leer, deshalb bin ich von der Bank aus nicht nach Neuss, sondern nach Hause gefahren. Dort hat mich meine Frau übel beschimpft und beleidigt." Er habe sie beruhigen wollen. "Ich habe ihr den Mund zugehalten und bin dann irgendwie an ihren Hals geraten. Sie ist zusammengesackt und war tot." An den eigentlichen "Würgevorgang" wollte sich der Angeklagte vor Gericht nicht erinnern können.

Tagelang habe er noch neben seiner toten Frau im Haus gelebt, bei Kerzenschein habe er für sie gebetet. Dann habe er die Leiche in ein Waldstück gebracht und sie angezündet — angeblich, weil seine Frau eingeäschert werden wollte.

Nach der Ehetragödie drohen dem Mann nun bis zu 15 Jahre Haft. Das Landgericht Mönchengladbach hat insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Im Mai soll das Urteil verkündet werden.

(dhk)
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