Neuss Süßer die Kassen nie klingeln

Neuss · Das Weihnachtsgeschäft nahm am vierten Adventwochenende auch in Neuss Fahrt auf. Kaum jemand ging ohne Tüten an der Hand durch die Stadt. Kunden schätzen besonderen Service in den Geschäften - wie etwa Einpackdienste.

 Jessica Kühl (rechts) und ihre Kolleginnen arbeiten im Verpackungsservice des Kaufhofs im Akkord. Solche besonderen Dienstleistungen schätzen die Kunden im Weihnachtseinkauf.

Jessica Kühl (rechts) und ihre Kolleginnen arbeiten im Verpackungsservice des Kaufhofs im Akkord. Solche besonderen Dienstleistungen schätzen die Kunden im Weihnachtseinkauf.

Foto: Andreas Woitschützke

Weihnachtseinkauf bei Sonnenschein und Frühlingswitterung - das mag bei manchen Kunden Irritation ausgelöst haben. Aber spätestens am Wochenende hat bei den meistern Neussern die Einkaufslust vor dem Fest die Frühlingsstimmung besieht. Überall an den Kassen bildeten sich Schlangen, wer genau zuhörte, konnte sich die Zeit mit Weihnachtsliedern aus dem Einkaufsradio vertreiben. Ein praktisches Angebot ist es da, wenn die Geschenke direkt vor Ort professionell eingepackt werden können.

In die Rolle der Weihnachtselfen schlüpften zum Beispiel am Samstag Jessica Kühl, Esra Deli und Christina Azil in der zweiten Etage der Galeria Kaufhof. Sie kommen in der Weihnachtszeit von einer externen Verpackungsfirma. "Seit Anfang November haben wir so gut 5000 Meter Geschenkpapier verbraucht - und noch mehr Geschenkband und unzählige Schleifen", sagt Kaufhof-Geschäftsführerin Nicole Weuster.

Die jungen Frauen haben alle Hände zu tun, Handtücher, Bademäntel, Geschirr, Kochlöffel und Kinderspielzeug sollen liebevoll verpackt eine Zierde unter dem Weihnachtsbaum sein. "Ich habe das Gefühl, heute schon tausend Geschenke eingepackt zu haben", sagt Jessica Kühl mit einem Lächeln, während sie kurz überlegt, wie sie denn die großen Handtücher am schönsten einpacken kann. Kunden haben die Wahl aus verschiedenen Motiven, Bändern und Schleifen. So wird nicht auf den ersten Blick ersichtlich, dass da fremde "Elfen" am Werk waren. "Die Kunden sind so begeistert von der Aktion, dass sie gerne Geld geben wollen - obwohl es ein kostenloser Service ist", sagt Nicole Weuster. Geld werde höchstens als Spende im Sparschwein angenommen und an die Aktion Lichtblicke weitergegeben, sagt sie. Weil in der unteren Etage freitags und samstags Schüler der Janusz-Korczak-Schule helfen, bekommen sie das Geld aus diesem Sparschwein für ihre Abitur-Feier.

Die Kaufhof-Chefin ist insgesamt zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft: "Mittlerweile läuft es sehr gut. Die Menschen suchen zunehmend gute Beratung und sind dann auch bereit, vor Ort zu kaufen statt online." Diese Ansicht teilt auch Ellen Pappas. Die Geschäftsführerin der Mayerschen Buchhandlung freut sich über regen Andrang in allen Etagen. "Das Geschäft startete langsam, aber sicher. Wir sind sehr zufrieden, vor allem, weil die Kunden die Beratung unserer kompetenten Buchhändler zu schätzen wissen. Auch unser Einpackservice wird stark genutzt." Vor allem die kleinen Geschenke rund ums Buch sind beliebt: Lesezeichen, Tassen und Co. - allesamt mit weihnachtlichen Motiven.

Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen war mit dem vierten Adventswochenende zufrieden. Das gute und milde Wetter lockte viele Kunden in die Städte. "Bei den meisten Einzelhändlern wurde der höchste Umsatz im Weihnachtsgeschäft verbucht. Viele Kunden tätigen ihre Weihnachtseinkäufe immer dichter an Heiligabend", sagt Björn Musiol, Regionalreferent beim Handelsverband Rheinland. "Ein Umsatzplus spüren insbesondere Einzelhändler, die ihr stationäres Geschäft mit dem Online-Handel sinnvoll verknüpfen oder ihren Kunden besondere Serviceleistungen anbieten." Die Reservierung von Produkten in Online-Shops und anschließende Abholung im Geschäft wurde in diesem Jahr stärker nachgefragt.

(NGZ)
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