Eine Gruppe der Neusser Heimatfreunde unternahm Exkursion nach Kornelimünster in der Eifel Reformkloster und bedeutende Verehrungsstätte

Neuss. Auch in den Sommerferien bleibt die Vereinigung der Neusser Heimatfreunde aktiv: Mit insgesamt 40 Teilnehmern startete eine Gruppe am vergangenen Donnerstag zu einer Exkursion in das idyllische Kornelimünster in der Eifel. Der leichte Nieselregen tat der guten Laune keinen Abbruch.

Neuss. Auch in den Sommerferien bleibt die Vereinigung der Neusser Heimatfreunde aktiv: Mit insgesamt 40 Teilnehmern startete eine Gruppe am vergangenen Donnerstag zu einer Exkursion in das idyllische Kornelimünster in der Eifel. Der leichte Nieselregen tat der guten Laune keinen Abbruch.

Und schießlich trug die von Doris Kies und ihren Helfern geleistete Arbeit der Vorbereitung dazu bei, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg wurde. Eine überraschende Erkenntnis vieler Heimatfreunde an diesem Tag war: Nach Kornelimünster hätten die Heimatfreunde schon eher einmal fahren sollen. Der alte Ort gruppiert sich um den mächtigen Bau der ehemaligen Abteikirche und um den Korneliusmarkt.

Der schöne Platz ist umzogen von geschlossenen Häuserfronten des 17. bis 19. Jahrhunderts, die im unerschöpflichen Detailreichtum die stilistische Vielfalt von fast 400 Jahren bürgerlicher Stadtarchitektur sichtbar machen. Dort stehen Häuser aus Bruchstein, Fachwerk und Naturstein, verschiefert oder mit Schmuckmustern, mit den verschiedensten Portalen, Treppenvorbauten, Türen und Hauszeichen.

Die besondere Aufmerksamkeit der Besucher galt - nach einem zuvorigen Blick auf die eindrucksvollen Abteigebäude - der ehemaligen Abteikirche. Mit ihrem vielgestaltigen Baukörper weist sie schon von außen auf eine wechselvolle Baugeschichte hin. Gegründet wurde die Abtei 814 von Ludwig dem Frommen, dem Sohn Karls des Großen. Er hatte den Abt Benedikt von Aniane aus Frankreich in das Tal der Inde berufen.

Dieser war ein bedeutender Mann und forderte seit langem eine strengere Zucht in den karolingischen Klöstern. In der Nähe von Aachen sollte er nach Ludwigs Willen von einem großen Reformkloster aus sein Werk vollenden. Um der neuen Abtei dafür die nötige Autorität zu verschaffen, wurde sie nicht nur mit materiellen Gütern und Ländereien überhäuft, sondern sie bekam aus dem Bestand der Aachener Reliquien das Grabtuch, das Lendentuch und das Schweißtuch Christi sowie einen Splitter vom Kreuz.

Als später noch eine Arm-Reliquie des Märtyrerpapstes Kornelius hinzu kam, wurden Abtei und Ort zur beliebten Verehrungsstätte dieses Heiligen, der zusammen mit Hubertus, Antonius und dem Neusser Stadtpatron Quirinus zu den sogenannten "Vier Marschällen" gehört. Der gewaltige Kirchenraum mit seinen malerischen Durchblicken in eine Vielfalt aneinander gereihter Räume verfehlte nicht seinen Eindruck auf die Neusser Gruppe.

Während das breite Mittelschiff mit dem Hauptaltar im Chor immer die Kirche für den Gottesdienst der Mönche war, zogen die Pilger in der zweischiffigen Halle im Süden an den dort ausgestellten Reliquien vorbei. Diese sind heute nur alle sieben Jahre zu sehen. Dagegen wird die eigentliche "Kornelius-Oktav" jedes Jahr im Juli gefeiert. Nach einer ausgedehnten Rast traten die Heimatfreunde den Heimweg an, bereichert um manches Wissen und die Erkenntnis: Vieles Gute liegt doch so nahe. -ch

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