Neuss Rat beschließt Erhalt des Konradbades

Neuss · Einstimmige Entscheidung beendet mehrjährige Debatte. Erhalt auch der drei anderen Bäder betont.

Es gab schon mehrere Vorstöße, das Lehrschwimmbecken an der Konrad-Schule zu schließen, jetzt ist das Thema vom Tisch. Und zwar endgültig. Der Rat kassierte einstimmig einen schon gefassten Schließungsbeschluss für das Konradbad. Und damit als Konsequenz daraus kein neues Fass aufgemacht und wieder die Schließung eines der drei anderen Bäder in Neuss zur Diskussion gestellt wird, nahm der Rat auf Antrag der CDU auch noch diesen Punkt in den Beschluss auf: Auch Nordpark-, Südpark- und Stadtbad bleiben unangetastet.

Mit dieser Erweiterung kam die Koalition von CDU und FDP wieder aus der Defensive. Sie hatte den Schließungsbeschluss zum Ärger der Opposition zunächst nur aussetzen wollen, bis die Verwaltung eine tragfähige Lösung vorschlägt, die auch von den betroffenen Schulen und Vereinen mitgetragen werden kann. Die Schließung aussetzen, so half Bürgermeister Herbert Napp der Mehrheit auf die Sprünge, "heißt doch nur: Ich drücke mich vor der Verantwortung." Da sei es doch besser zu sagen: "Aus politischen Gründen wollen wir die Schließung nicht." Auch wenn es "finanziell chaotisch wäre."

Gisela Hohlmann (SPD) war die erste, die die Hängepartie um das Konradbad gänzlich beenden wollte. 16 schriftliche Stellungnahmen von Schulen und Vereinen belegten aus ihrer Sicht, dass der Bedarf für das Konradbad unabweisbar ist. Alleine 1300 Kinder wären darauf angewiesen. Dieter Zander (Grüne) unterstrich das, wollte aber nicht so weit wie die SPD gehen und auch gleich alle Überlegungen einer – aus Kostengründen erwogenen – Auslagerung des Bades beerdigen. "Diese Option sollten wir uns offen lassen."

Ihren Schließungsbeschluss hatte die Politik immer an die Bedingung geknüpft, dass den Konradbadbenutzern in anderen Schwimmhallen ausreichende Alternativen angeboten werden. "Diese Alternativen sind dargestellt worden", sagt Napp, aber sie seien von den Nutzern nahezu einhellig zurückgewiesen worden. "Diese Haltung ist zementiert", sagte Napp, der deshalb auch in weiteren Gesprächsrunden keinen Sinn mehr sah.

(NGZ)
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