Neuss Pierburg-Neubau soll im März fertig sein

Neuss · Die Arbeiten am neuen Werk des Automobilzulieferers kommen einen weiteren, entscheidenden Schritt voran. Der Bau ist jetzt winter- und wetterfest. Rund 700 Menschen sollen ab dem kommenden Jahr auf der Hafenmole I arbeiten.

 Das Bauvorhaben "Pierburg" kommt gut voran. Der dreigeschossige Komplex mit silber-grauer Fassade wird künftig vom grünen Uferpark eingerahmt.

Das Bauvorhaben "Pierburg" kommt gut voran. Der dreigeschossige Komplex mit silber-grauer Fassade wird künftig vom grünen Uferpark eingerahmt.

Foto: Andreas Woitschützke

Der Blick schweift durch riesige Hallen. Zurzeit sind sie leer und erscheinen dadurch noch einmal gigantischer. Auf mehr als 22 000 Quadratmetern Grundfläche aufgeteilt in vier Hallen baut der Automobilzulieferer Pierburg derzeit sein neues Werk im Neusser Hafen. Bald stehen dorrt die glühend heißen Öfen der Gießerei, Montagestationen und 14 Meter hohe Regale im Lager. Nach dem ersten Spatenstich im November 2012 mit den folgenden Aufschüttungen des Geländes und dem eigentlichen Baubeginn im April folgt in den kommenden Tagen der nächste Meilenstein für das neue Werk der KSPG AG: Der Komplex wird wetterfest.

"Das bedeutet, dass uns nun das Wetter bei den Arbeiten nicht mehr beeinträchtigt", sagt Projektleiter Jürgen Koopsingraven. Bisher sei dies auch kaum der Fall gewesen. Man liege absolut im Zeitplan, heißt es. Mit der Fertigstellung des Gebäudekomplexes wird Ende März 2014 gerechnet, anschließend beginnt der Umzug aus den alten Werken in Neuss und Nettetal zur gemeinsamen Produktionsstätte an der Hafenmole 1.

Die rund 700 Angestellten, die dort demnächst arbeiten sollen, konnten sich vor kurzem mit ihren Familien selbst ein Bild des neuen Standorts machen. Große Fensterfronten und Lichtbänder in der Decke sollen für eine natürliche Helligkeit in den Hallen und damit auch für eine zusätzliche Motivation der Mitarbeiter sorgen. Als besonderen Höhepunkt zeigen die Planer gerne den Ausbildungsbereich in der zweiten Etage. Von dort können die rund 50 Lehrlinge auf das Panorama der Quirinusstadt blicken.

Gegenüber, von der Innenstadtseite aus, sieht der Betrachter einen dreigeschossigen Komplex mit silber-grauer Fassade. In Zukunft eingerahmt vom grünen Uferpark, sticht dann das Kopfgebäude mit Elementen im Pierburg-Blau hervor. In U-Form gebaut liegt rechte Hand der Eingangsbereich, linke Hand die Kantine mit Außenterrasse. Im Gebäude bekommt der Betriebsarzt ein Behandlungszimmer, in die beiden oberen Etagen zieht die Werksleitung ein. Neben dem Kopfgebäude liegt ein Teil der insgesamt 400 Parkplätze, dahinter entstehen die Halle für die mechanische Bearbeitung (3400 Quadratmeter) und die Gießerei (5000 Quadramter). In der Gießerei werden für die schweren Maschinen eigene, ein Meter dicke Fundamente gegossen. Ein Versorgungskanal mit allen Leitungen und Anschlüssen läuft ebenerdig durch die Mitte der Halle.

Von der Gießerei ragen drei 30 Meter hohe und zwei 50 Meter hohe Kamine in den Himmel. Trotzdem bemüht sich Pierburg um eine fast emissionsfreie Produktion. "Wir streben das Silberzertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen an", sagt Jürgen Koopsingraven.

Westlich vom Kopfgebäude — wieder aus Blickrichtung der Innenstadt — liegt die größte Halle (7800 Quadratmeter) für die Montage. Dort werden künftig hauptsächlich Magnetventile für die weltweite Automobilindustrie gefertigt: 25 Millionen Stück im Jahr. Ein zweiter Schwerpunkt der Produktion sind Komponenten für den "Truck-Markt". Hinter der Montagehalle liegt die Logistik (5600 Quadratmeter). Pierburg rechnet mit einem täglichen Lieferverkehr von rund 100 Lkw.

(NGZ)
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