Neuss SKM macht Abenteuerspielplatz modern

Neuss · Eineinhalb Jahre lang haben die Mitarbeiter des Abenteuerspielplatzes mit Kindern und Jugendlichen aufgeräumt, geschaufelt, Pflanzen gesät. Jetzt können Kinder werken, gärtnern oder sich auch mal in den Schlamm werfen.

 Für die Kinder war das Stockbrotgrillen ein Höhepunkt bei der Eröffnungsfeier. Mit der Hilfe der jungen Besucher wurde der Abenteuerspielplatz modernisiert.

Für die Kinder war das Stockbrotgrillen ein Höhepunkt bei der Eröffnungsfeier. Mit der Hilfe der jungen Besucher wurde der Abenteuerspielplatz modernisiert.

Foto: andreas woitschützke

Es hat etwas von Safari und Indianerabenteuern: das Lagerfeuer. Kalt genug war es bei der feierlichen Eröffnung des Abenteuerspielplatzes schon, um sich daran zu wärmen. Die Kinder jedenfalls fanden es toll, sie liefen sofort zur Feuerstelle und umringten sie. Der Regen schien sie weniger zu stören — es gab ja Stockbrot zu grillen. Während sich Vertreter aus Politik, Vereinen und Verwaltung unter den Zeltdächern drängten, nahmen die Kinder ihren neuen Spielplatz in Beschlag.

Seitdem der Neusser Sozialdienst katholischer Männer Anfang 2012 die Trägerschaft für den Abenteuerspielplatz übernommen hat, ist dort viel passiert. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen haben die Mitarbeiter den Spielplatz rundum erneuert. So gibt es fünf verschiedene Themenbereiche: einen Schulgarten, den Baubereich, die Möglichkeit zu Sport und Bewegung, eine Werkstatt und sogar eine Matschgrube. "Fünf Container und zwei Lkw waren notwendig, um hier den Durchblick zu schaffen", sagte Klaus Karl Kaster, Vorsitzender des SKM Neuss. Vieles mussten die Mitarbeiter wegräumen, so war zum Beispiel Holz morsch geworden. Mittlerweile stehen wieder drei selbst gebaute Holzhütten auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Gelände.

Wo es vorher hügelig war, ist nun eine ebene Fläche, dahinter können die Kinder auf Rasen Fußball spielen, nur zwei kleine Tore fehlen noch. Zwischen drei Bäumen ist eine Kletteranlage vorgesehen. "Das machen wir aber wahrscheinlich erst im Frühjahr", berichtete Klaus Winkels, Leiter der Jugendeinrichtung "Kontakt Erfttal", die auch für den Abenteuerspielplatz zuständig ist. Neu hinzugekommen ist auch eine Werkstatt in der ersten Etage des Gebäudes. Dort sollen die Kinder lernen, mit der Laubsäge umzugehen. Zum Beispiel zeichnen sie Figuren aus Holzplatten und sägen sie nachher aus oder bauen ein Vogelhaus.

Auch die fünf Holzkreuze für die Einrichtung sind ein Gemeinschaftswerk der jungen Besucher des Spielplatzes und ihrer Betreuer. Pastor Jochen Koenig segnete die Kreuze und verwies darauf, dass Gott viele Namen habe und sie alle auf dem Gelände des Spielplatzes gelten sollten, wo Kinder verschiedener kultureller Hintergründe ihre Nachmittage verbringen.

Neben dem Spielen sollen die Kinder auf dem Abenteuerspielplatz auch lernen, sich im Alltag selbst zu helfen, zum Beispiel mit handwerklichen Fähigkeiten. Einen kleinen Nutzgarten haben die Mitarbeiter angelegt, weil viele Kinder nicht mehr wüssten, wo Obst und Gemüse eigentlich herkommen, sagte Winkels. Die Kinder kümmern sich unter anderem um Tomaten, Erdbeeren und Radieschen und lernen beim Unkrautjäten genießbare Kräuter von solchen Pflanzen zu unterscheiden, die man nicht essen kann. Zurzeit sind nur die Kaninchenställe leer, denn Tiere müssen jeden Tag regelmäßig versorgt werden.

(NGZ)
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