Stadtentwicklung in Neuss Ein Zukunfts-Fahrplan für die Nordstadt

Nordstadt · Der Zwischenbericht für das Konzept, wie die Nordstadt als Wirtschaftsstandort aufgestellt ist und welchen Verbesserungsbedarf es gibt, liegt vor. Ziel ist es, Betriebe und Arbeitsplätze vor Ort zu halten.

 Für die Nordstadt – dieses Bild zeigt vor allem die südliche Furth – wird ein „Konzept zur Bestandserhaltung von Handwerks- und Kleinbetrieben“ erarbeitet. Ziel ist eine Vitalisierung.

Für die Nordstadt – dieses Bild zeigt vor allem die südliche Furth – wird ein „Konzept zur Bestandserhaltung von Handwerks- und Kleinbetrieben“ erarbeitet. Ziel ist eine Vitalisierung.

Foto: Brefort, Jürgen

Es sind Zahlen, die zeigen, woran es hakt. Zehn Betriebe planen derzeit eine Veränderung ihrer Betriebsflächen in der Nordstadt, sechs von ihnen können dies nicht am derzeitigen Standort – und zumindest fünf planen in den nächsten Jahren eine Verlagerung ihres Betriebsstandortes. Da in der Nordstadt aber Flächen für eine Betriebserweiterung fehlen und es auch sonst in Neuss mit Gewerbeflächen eng ist, rücken als neue Standorte Grevenbroich und Kaarst in den Fokus. Das erklärte Stephan Gudewer vom Büro „Stadtguut“ jetzt im Ausschuss für Strukturwandel, Wirtschaft und Beschäftigung. Die Zahlen basieren auf einer Unternehmensbefragung, die der externe Dienstleister für das von der Wirtschaftsförderung beauftragte „Konzept zur Bestandserhaltung von Handwerks- und Kleinbetrieben und kulturellen Aktivitäten zur Vitalisierung der Nordstadt“ vorgenommen hat. Und vor allem: Sie alarmieren die Politik. Ziel ist es schließlich, die Unternehmen und damit auch die Arbeitsplätze bestenfalls am Standort, vor allem aber in Neuss zu halten.

Der „Stadtguut“-Zwischenbericht mit Erkenntnissen aus der Befragung wurde jetzt im Ausschuss diskutiert. Wirtschaftsförderer Andreas Galland betonte, dass man möglichst in der nächsten Sitzung des Gremiums konkrete Handlungsempfehlungen vorstellen möchte. Einige Ideen, zum Beispiel ein Modellprojekt Handwerkerhof, wurden jetzt im Ausschuss zwar schon angerissen, müssen aber noch im Detail konzeptionell vertieft werden. Nach dem jetzt vorgelegten Zwischenbericht ist also noch jede Menge Feinschliff gefragt.

Bei den Umfragezahlen ist zu berücksichtigen, dass von den 390 angeschriebenen Unternehmen nur 49 Betriebe geantwortet haben. Da es sich jedoch um Rückmeldungen quer durch die in der Nordstadt vertretenen Branchen handele, werde der Ist-Zustand dennoch gut gespiegelt. „Der Schnitt der Nordstadt ist gut repräsentiert, die Ergebnisse der Umfrage haben Aussagekraft“, sagte Gudewer.

Zudem gab es bereits ein Akteurinnengespräch, um aus den Umfrageergebnissen auch konkrete Handlungsansätze abzuleiten. Und inzwischen seien, so war im Ausschuss zu hören, auch weitere Akteure aus der Nordstadt interessiert, sich dabei einzubringen. Als ein wesentliches Manko des Standorts Nordstadt wurde neben fehlenden Flächen für einen Standortausbau unter anderem die Stellplatz-Situation genannt. An den Handlungsansätzen wird in drei Themenfeldern gearbeitet: Betriebsstruktur und Immobilienwirtschaft, Bebauungstruktur und Bauplanungsrecht sowie Anbindung und Infrastruktur.

Für die Politik sollen am Ende wichtige Erkenntnisse stehen, wie der Standort Nordstadt verbessert werden kann und welche Bedürfnisse Handwerk, Handel & Co, haben. Jan-Philipp Büchler (CDU) machte deutlich, dass es darum gehen müsse, Unternehmen in Neuss zu halten. Und er betonte, dass er mit Spannung auf Details zum „Modellprojekt Handwerkerhof“ blickt. Heinrich Thiel (SPD) betonte, der nun vorliegende Zwischenbericht bestätige nun mit Zahlen, „was man aus Gesprächen mit Akteuren vor Ort schon im Gefühl hatte“.

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