Neuss Hymgasse: Pflaster oder Teer?

Neuss · Die Politik streitet darüber, ob der Romaneum-Vorplatz eine einheitliche Oberflächengestaltung erhält, oder ob die Hymgasse wie zuvor eine Schwarzdecke bekommt. Im Stadtrat soll die Entscheidung fallen.

 Die Politik diskutiert über den Belag in der Hymgasse.

Die Politik diskutiert über den Belag in der Hymgasse.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss wartet auf eine Entscheidung der CDU/FDP-Koalition: Wird das Areal vor dem neuen Bildungshaus Romaneum einen einheitlichen Platzcharakter erhalten? Oder wird die parallel laufende Hymgasse als Anwohner- und Anlieferungsstraße eine gesonderte Teerdecke bekommen?

Die Antwort auf diese Frage vertagte der Planungsausschuss in die Ratssitzung am 7. Mai. Offenbar ist es für die CDU/FDP-Mehrheit eher eine Kosten- als eine Geschmacksfrage. Es geht um Mehrkosten von rund 300 000 Euro, wenn es eine einheitliche Pflasterung gibt.

In der Info-Veranstaltung der Verwaltung für die Mitglieder des Planungs- sowie des Kulturausschusses hat Baudezernent Stefan Pfitzer denn auch für eine Asphaltierung geworben. Aber: "Wenn Geld keine Rolle spielt, können wir auch durchpflastern." Gleichwohl warnte er davor, dass eine gepflasterte Straße bei einer geschätzten Belastung von rund 1000 bis 1200 Fahrzeugen pro Tag "nach zwei bis drei Jahren starke Spuren zeigt".

Bei den Politikern zog das Argument damals allerdings nicht. Sie verwiesen auf die funktionstüchtige gepflasterte Michaelstraße und beschieden dem Dezernenten, dass der Zustand einer gepflasterten Straße vor allem von der Qualität ihres Untergrundes abhinge. In der CDU-Fraktion waren die Befürworter einer Platzgestaltung, die für die Hymgasse den gleichen Belag vorsieht, nach heftiger Diskussion in der Abstimmung noch knapp unterlegen.

Seit Mittwoch bahnt sich bei der CDU ein Stimmungsumschwung an. Denn eine Pflasterung wurde im Ausschuss nicht abgelehnt, sondern das Thema "Oberflächengestaltung" soll erst im Rat entschieden werden. CDU-Planungsexpertin Ingrid Schäfer: "Aus optischen Gründen wäre ein einheitliches Bild sicherlich wünschenswert. Aber die Frage ist: Wie sieht das Pflaster in fünf oder zehn Jahren bei entsprechender Belastung aus? Zudem sind die Mehrkosten noch nicht exakt ermittelt."

Der Vorsitzende der Heimatfreunde Neuss und Anlieger der Hymgasse, Ernst Freistühler, sagte: "Wenn wir für die Straße die gleiche Pflasterung bekommen wie sie für den Platz vorgesehen ist, wäre das ok." Bei einem Besuch in Zwolle hatte eine Delegation dortige Platzgestaltungen angesehen, "ein glatt geschliffener Stein sieht gut aus".

Geplant ist, dass auf dem Romaneum-Vorplatz die Grauwacke verlegt wird. Der gleiche Stein, der auch im Hauptstraßenzug verwendet wird, der sehr schmutzanfällig ist und dessen Reinigung so große Probleme bereitet. Aus diesem Grund nun einen anderen Stein zu nehmen, steht offenbar nicht zur Debatte. Schäfer: "Vor Jahren ist entschieden worden, für den gesamten Innenstadtbereich einheitlich die Grauwacke zu verwenden."

(NGZ)
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