Neuss RLT macht Lust auf Spielzeit

Neuss · Mit kleinen Spielszenen und Erläuterungen präsentierte das Ensemble des Rheinischen Landestheater auf der großen Bühne, was die Zuschauer in der kommenden Saison erwartet.

 Szene aus "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua".

Szene aus "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua".

Foto: woi

Während im Kino die Trailer Appetit auf weitere Filme machen sollen, fällt diese Aufgabe im Rheinischen Landestheater der Spielplanpräsentation zu, die in jedem Jahr vor Beginn der neuen Spielzeit viele Neugierige anlockt. Ein Unterschied zum Kino ist allerdings, dass die Vorschau einen ganz eigenen Termin bekommt — zu Recht, denn schließlich, und darin besteht ein weiterer deutlicher Unterschied, ist im Theater auch ein Trailer "live".

Die noch recht frischen Ensemble-Mitglieder Emilia Haag und Rainer Scharenberg führten das Studio-Publikum am Sonntag Vormittag mit kleinen, aber präzisen Zusammenfassungen der zu erwartenden Stücke durch eine Dreiviertelstunde gespannter Vorfreude. So hält der Spielplan der Spielzeit 2010/2011, die das Motto "Kämpfen" trägt, wieder einmal für jeden Geschmack etwas bereit: "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua" von Friedrich Schiller nimmt natürlich den Platz des deutschen Klassikers ein und ist zudem Eröffnungsstück im September, während mit Aischylos´ "Die Orestie" auch eine griechische Tragödie vertreten ist.

Oscar Wilde vertritt mit "Ein idealer Gatte" das britische Drama des 19. Jahrhunderts. Aus diesem heiter-ironischen Gesellschaftsstück durften die Zuschauer eine freche kleine Kostprobe genießen, dargestellt von André Felgenhauer, Stefan Diekmann und Linda Riebau. Zu den modern-zeitgenössischen Aufführungen zählt die preisgekrönte Komödie "Kaspar Häuser Meer" der Stuttgarterin Felicia Zeller, die in rasantem Tempo den alltäglichen Wahnsinn in einem deutschen Sozialamt widerspiegelt.

Linda Riebau, Emilia Haag und Katharina Dalichau schlüpften kurzerhand in die Rollen dreier blonder Beamtinnen, denen nach Burn-out-Ausfall eines Kollegen die Arbeit buchstäblich über den Kopf wächst. Einen roten Kringel im Kalender bekommt schon heute der 26. März 2011, denn an diesem Tag hat "Gegen die Wand" Premiere, ein Stück nach dem gleichnamigen Film von Fatih Akin. Auch ein nettes Märchen der Gebrüder Grimm wartet ab November auf theaterbegeisterte Familien, das "Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen".

Für die jungen Zuschauer stehen "Die zweite Prinzessin" und das Science-Fiction-Stück "2050 - Ein Tag im November" auf dem Programm; die Sommerzeit wird traditionell mit Shakespeare eingeläutet, diesmal "Viel Lärm um nichts". Auch die Musik kommt nicht zu kurz: Schauspielerin Claudia Felix präsentierte den Titelsong "Cabaret" des Broadway-Musicals, das Intendantin Bettina Jahnke eigenhändig inszeniert, und machte Lust auf mehr.

(NGZ)
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