Nettetal Vorbild Rektoratschule

Nettetal · An der Severusstraße in Kaldenkirchen hat die Baugesellschaft ein altes Gebäude modernisiert. Darin befinden sich sechs barrierefreie Wohnungen. Das Unternehmen hat auch ein Stück Stadtgeschichte bewahrt.

Die Baugesellschaft Nettetal hat an der Severusstraße in Kaldenkirchen die alte Rektoratschule saniert und umgebaut. Hier werden sechs barrierefreie Wohnungen bezogen. Rund 650 000 Euro hat die Gesellschaft in das Haus gesteckt, berichtete Vorstand Hans Moors.

Seine Vorstandskollegin, die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche, geriet ein wenig ins Schwärmen, als sie den Bau vorstellte. "Das Projekt hat uns kein Geld gespart — im Gegenteil. Aber es stellt ein wichtiges Stück Kaldenkirchener Ortsgeschichte dar, und es hat als prägnanter Eckbau ein Gesicht. Es herzurichten, war die absolut richtige Entscheidung."

Unangenehme Überraschungen

Unter der Leitung der Lobbericher Architektin Stefani Kremer, die nahezu täglich die Baustelle aufsuchte und von der Baugesellschaft sehr viel Anerkennung erhielt, wurde der Bau entkernt, das alte Treppenhaus gegen ein neues im Inneren ausgetauscht und an der Rückseite ein Aufzugturm angebaut. Obwohl es mehrere unangenehme Überraschungen gab — beispielsweise Statikprobleme im Kellerfundament —, blieb sie im Finanz- und zeitrahmen. Unmittelbar nach Karneval war im vergangenen Jahr mit den Arbeiten begonnen worden.

Die Zweizimmer-Wohnungen sind geräumig und durch großzügige Fensterflächen auch sehr hell. Die Wohnungen waren innerhalb kürzester Zeit vermietet, als sich das Vorhaben in Kaldenkirchen herumsprach. "Wir könnten sofort zehn weitere solcher Wohnungen allein in Kaldenkirchen vermieten", so Hans Moors.

Für Susanne Fritzsche, Moors und den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Dr. Marcus Optendrenk, ist dies nur der Einstieg der Baugesellschaft in weitere Projekte. Barrierefreies Wohnen wird ein Programmschwerpunkt der nächsten Jahre werden. "Ältere Menschen möchten möglichst lange mit ihren Möbeln in eigenen Wänden leben. Sie sind bereit, das eigene Haus aufzugeben und sich zu verkleinern. Wir möchten ihnen helfen", betonte Fritzsche.

Die Wohnungen an der Severusstraße zeichnet die Nähe zum Stadtkern aus, es gibt einen großzügigen Freiplatz. An der Seite in Richtung Grenzwaldstraße wurden zusätzlich Balkone angebaut, die sich harmonisch eingliedern. Stellplätze stehen den Bewohnern direkt am Haus zur Verfügung. Flure und Gänge sind 1,20 m breit, die Lichtschalter und Türklinken sind tiefer angebracht, Steckdosen über den Sockelleisten dafür etwas höher — alles dient der leichteren Erreichbarkeit durch ältere Bewohner.

"Die Aufgabe war schön und schwierig", sagte die Architektin. "Man tüftelt an den Grundrissen, bis man die Lösung gefunden hat."

(RP)
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