Nettetal Neue Wege im Sport

Nettetal · Die ABK-Fraktion fordert, bisherige Förderkonzepte zu prüfen. Auf Dauer nicht mehr finanzierbare Kosten und demografischer Wandel forderten dies geradezu heraus. Ein Arbeitskreis soll Vorschläge erarbeiten.

Die ABK-Fraktion hat angeregt, ein neues Konzept für die Sportstätten in der Stadt zu entwickeln und zu untersuchen, ob die Zahl der Sportplätze verringert werden sollte. Es sei womöglich sinnvoller, eine Art Bezirkssportanlage für mehrere Vereine zu schaffen als vorhandene Anlagen zu unterhalten oder gar auszubauen.

"Die Stadt kann auf Dauer die Zahl der Sportstätten nicht mehr finanzieren. Es spielt keine Rolle, ob sie die Sportstätten Vereinen überträgt. Die Kosten sind mit der herkömmlichen Bewirtschaftung nicht mehr zu tragen", erklärt Hans Overhage. Der Vorsitzende der ABK-Fraktion fasst so einen Diskussionsprozess zusammen, der längst als Antrag im Rathaus liegt.

Orientiert nach dem Bedarf

Kernforderung: Die Stadt soll eine "bedarfsorientierte Sportstättenplanung" in Gang setzen. Der ABK sähe gerne, dass die Mittel für Sportstätten eingefroren werden, um sie anders zu verteilen. Gleichzeitig verlangt sie, dass die Stadt alle Aufwendungen für den Sport offenlegt. Weil immer weniger Geld verfügbar sei und die Bevölkerungsstruktur sich erheblich verändere, könne an überkommenen Konzepten nicht länger festgehalten werden. Die ABK schlägt vor, dem Vorbild der Schulentwicklungsplanung im Sport zu folgen.

"Wir haben zurzeit elf Vereine, die Fußball spielen, aber neun Anlagen. Das kann auf Dauer keiner bezahlen", bekräftigt ABK-Sprecher Heinz-Gerd Färvers. Es sei zumindest bedenkenswert, über eine gemeinsame Sportanlage für den TSV Kaldenkirchen, die Sportfreunde Leuth und den BSV Leutherheide nachzudenken. Natürlich müsse sie für die drei Vereine gut erreichbar sein. Und vielleicht lasse sich eine weitere Sportanlage für andere Vereine konzipieren.

Die ABK weiß, dass mehrere Vereine mit neuen Anlagen, am liebsten mit Kunstrasen, liebäugeln. Die Stadt habe aber kaum Spielraum für Investitionen. "Die Vereine erwarten aber mit Recht, dass ihnen geholfen wird", fügt Overhage hinzu. Das Dilemma lasse sich mit dem bisherigen Konzept nicht auflösen.

Daher hat die Fraktion die Bildung eines Arbeitskreises angeregt, in dem Experten der Verwaltung, Vertreter der Fraktionen und der Stadtsportverband (SSV) arbeiten. Mit Sitzungen im halbjährigen Turnus könne der Sportausschuss viel zu wenig bewegen. Die ABK setzt auf die intensive Mitarbeit des Stadtsportverbandes.

Der soll nach Vorstellungen der Fraktion mit den Nettetaler Vereinen Konzepte zur gemeinsamen Nutzung der Sportanlagen entwickeln. "Um diese Aufgabe beneiden wir den Verband nicht. Denn er muss die mitunter weit auseinanderklaffenden Interessen der verschiedenen Vereine im Interesse des Sports und der Stadt bündeln. Aber in allen Vereinen muss ein Umdenken einsetzen. So wie bisher geht es nicht mehr", warnt Overhage. FRAGE DES TAGES

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort