Nettetal In sechs Minuten am Einsatzort

Nettetal · Die Rettungswache am Krankenhaus in Nettetal erhält eine Zweigniederlassung in Kaldenkirchen. Der Nettebetrieb stellte das Modell gestern vor. Der Neubau soll bereits im Frühjahr komplett fertiggestellt sein.

Ab Frühjahr kommenden Jahres werden viele Nettetaler Bürger und die Brachter ruhiger schlafen können. Dann ist die Dependance der Nettetaler Rettungswache am Herrenpfad-Nord in Kaldenkirchen fertig. "Die Einsatzzeiten der Rettungsfahrzeuge von Lobberich und Kaldenkirchen aus zu allen Zielen im Stadtgebiet und in Bracht werden dann überwiegend unter sechs Minuten liegen", versprach gestern die Technische Dezernentin Susanne Fritzsche.

Einen Steinwurf vom künftigen Standort entfernt, bei den Stadtwerken in Kaldenkirchen, stellte sie gestern mit den Architekten des Krefelder Büros "Dreika" das Projekt anhand eines Modells und zahlreicher Pläne vor. Im vergangenen Jahr hatte der damalige Beigeordnete Marc Lahmann nach entsprechenden Hinweisen der Rettungswache Gespräche mit den Krankenkassen aufgenommen: Die vorgeschriebene Mindestzeit von zwölf Minuten bis zu einem Einsatzort war im Raum Bracht, Kaldenkirchen und Leuth vielfach nicht einzuhalten. Die lange Wegstrecke durch die Stadt und die Gefahr, von der Bahnschranke an der Biether Straße in Breyell gestoppt zu werden, zwangen zum Handeln.

Nettebetrieb baut

"Die Verhandlungen mit den Kassen, der Unfallkasse Rheinland, dem Kreis Viersen und den Stadtwerken waren ausgesprochen konstruktiv", berichtete Frau Fritzsche. Die Wahl des Standortes fiel auf das unbebaute Grundstück der Stadtwerke Ecke Leuther Straße/Herrenpfad-Nord. Nach intensiven Vorbereitungen und Besichtigungen begann das Krefelder Büro, das schon mehrere Rettungs- und Feuerwachen plante, mit den Arbeiten. Die Stadt rückte zwischenzeitlich davon ab, die Stadtwerke bauen zu lassen. Stattdessen baut nun der Nettebetrieb auf dem Stadtwerk-Grundstück.

Ralf Kleinrosenbleck und Michael Karbenn entwarfen in zuletzt enger Abstimmung mit dem Personal der Rettungswache und dem Nettebetrieb einen funktionalen und funktionellen Bau. In einem Trakt, der ein Pultdach erhält (eventuell mit Solarthermie), können zwei Fahrzeuge untergebracht werden. Gleich daran schließt sich der Desinfektionsbereich mit Duschen und Umkleiden an. Im Trakt mit dem Flachdach befinden sich Schlaf- und Aufenthaltsräume für zwei und mehr Mitarbeiter.

Der Nettebetrieb bleibt nach Angaben des kaufmännischen Leiters "deutlich unter den zugestandenen 540.000 Euro". Wahrscheinlich kommt man mit 500.000 Euro hin. Baubeginn soll im Herbst sein.

(RP)
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