Kamp-Lintfort Initiative will mehr Luftmess-Stationen

Kamp-Lintfort · EYLL/KAMP-LINTFORT (sabi) Über die Sitzungsvorlagen des Kamp-Lintforter Umweltausschusses freut sich Otto Sartorius. "Der Bürgerantrag zum Eyller Berg ist am Donnerstag auf der Tagesordnung, und zum Thema Geruch und Stäube ist ein Sachstandsbericht angesagt", meint Sartorius.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative legen nach, denn zufrieden können die Betroffenen rund um den Eyller Berg nicht sein. Hans Evers hat Fotos über Jahrzehnte vom Eyller Berg gemacht, der immer weiter in die Höhe wächst, wie die Aufnahme dokumentieren, obwohl die Höhe seit 1969 begrenzt ist. Marina Schick: "Das ist zu hoch aufgeschüttet, und es passieren anscheinend Dinge, die nicht korrekt sind", vermutet sie. Der Berg wächst und bereitet den Anwohnern zunehmend Sorgen.

"Mich ärgert, dass der Betreiber mit Sonderprivilegien ausgestattet ist", meint Gerhard Krick. Ein weiterer Kritikpunkt: Die Messstationen, so genannte Staubdepositionsmessstellen. Hans Evers hat davon eine an seinem Gartenzaun an der Eyller Berg Straße hängen. "Ohne dass ich davon wusste oder vorher informiert wurde" meint er.

In den Sitzungsunterlagen wird von einer "optimal gelegenen Messstelle in Hauptwindrichtung" gesprochen. Eher unscheinbar sehe diese Station aus, die Staubniederschlag messen soll und Auskunft über die rund 400 Schadstoffe geben soll, die der Wind rund um dem Eyller Berg verteilt. "Über die Notwendigkeit von weiteren Messstellen wird nach Vorliegen von einer oder zwei Monatsauswertungen entschieden werden", heißt es weiter. Landwirt Hermann Brambosch bemängelt den Zeitpunkt. "In den Monaten März und April haben wir kaum Wind. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Wir brauchen mindestens sechs Messstationen und längere Messzeiträume auf Schwermetalle. Das ist doch keine wissenschaftliche Arbeit", meint Brambosch. Der Landwirt hätte gerne in der Nähe zu seinem landwirtschaftlichen Betrieb eine solche Station.

Durchgängig fehlende Öffentlichkeit beklagen die Mitglieder der Bürgerinitiative. Beispielsweise fand am 20. Januar ein Gespräch mit Vertretern der Bezirksregierung Düsseldorf, dem Landesumweltamt (Lanuv) und der Stadt Kamp-Lintfort statt. Die angrenzende Kommune Neukirchen-Vluyn wurde überhaupt nicht hinzugezogen. "Wir als Bürgerinitiative wurden nicht benachrichtigt. Was soll die Geheimniskrämerei?", fragen sich Mitglieder. Bereits in den Jahren zuvor hat das Landesumweltamt zu Transparenz aufgefordert und wollte "aktiv gewordene Bürgerinitiativen" ins Boot holen, als es 2006 um den Antrag auf Luftqualitätsüberwachung ging.

Info Die Sitzung des Umweltausschusses in Kamp-Lintfort findet statt am Donnerstag, 17. März, 15 Uhr, im Rathaus.

(RP)
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