Moers Hundebesitzer warnt vor Gift-Gras

Moers · Harald Matonis Schäferhund Tequila ist verendet, nachdem er Gras in Kapellen gefressen hatte. Matonis Verdacht: Er wurde vergiftet. Das vermutet auch die Tierärztin. Ob es sich um Pflanzenschutzmittel handelt, ist nicht klar.

 Bis Freitag ging es Schäferhund Tequila noch gut. Am Abend war Besitzer Harald Matoni mit ihm auf Höhe des Stockrahmshofes unterwegs – das Tier fraß Gras an einem Seitenstreifen. Im Laufe der Nacht ging es ihm immer schlechter.

Bis Freitag ging es Schäferhund Tequila noch gut. Am Abend war Besitzer Harald Matoni mit ihm auf Höhe des Stockrahmshofes unterwegs – das Tier fraß Gras an einem Seitenstreifen. Im Laufe der Nacht ging es ihm immer schlechter.

Foto: privat

Kann ein Hund an einer Vergiftung mit Pflanzenmitteln sterben? Harald Matoni meint, ja. Der 60-jährige Kapellener ist sich sicher, dass genau das seinem sechsjährigen Schäferhundrüden Tequila am vergangenen Samstag passiert ist.

Wie jeden Abend war er mit dem Hund am Freitagabend noch gegen 23 Uhr an der Neukirchenener Straße auf Höhe des Stockrahmshofes unterwegs gewesen und hatte dabei gesehen, dass Tequila an einem der bewachsenen Seitenstreifen der Straße Gras gefressen hatte.

"Hunde machen so etwas, um die Haare, die sie beim Lecken ihres Felles verschlucken, wieder auszuwürgen zu können. Das ist eigentlich nichts Ungewöhnliches", erklärt er. Als sich der Hund kurze Zeit später immer wieder übergeben musste, kam ihm der Verdacht, das Gras könnte eventuell vergiftet gewesen sein. "Tequila hatte abends sein ganz normales Hundefutter und geht draußen grundsätzlich nicht an irgendwelche fressbaren Sachen. Das kann also nur das Gras gewesen sein. Wahrscheinlich war darauf ein hoch konzentriertes Pflanzenschutzmittel, das da jemand hingekippt hat", ist sich Harald Matoni sicher.

Als es dem Hund im Laufe der Nacht immer schlechter ging, und er hohes Fieber bekam, suchte sein Herrchen mit ihm am nächsten Tag die Kapellener Tierärztin Linda Kampmann auf, die nach einer eingehenden Untersuchung ebenfalls auf eine Vergiftung tippte.

"Nach dem rasanten Verlauf, den die Sache genommen hat, gibt es nur zwei Möglichkeiten: eine Magenverdrehung oder eine Vergiftung", bestätigte sie Harald Matonis Vermutung im Gespräch mit der Rheinischen Post. Ersteres sei es nicht gewesen, also käme in der Tat nur noch eine Vergiftung in Frage. Ob es sich bei dem Gift allerdings um ein Pflanzenschutzmittel gehandelt habe, könne man jedoch nur nach einer Obduktion sagen. Die wird aber nicht mehr stattfinden.

Nachdem Tequila kurze Zeit später auf dem Weg zu einer Tierklinik in Duisburg-Asterlagen unter Qualen gestorben war, wurde er wenig später von einem Tierbestatter aus Neukirchen begraben. Die Vergiftungsdiagnose der Ärztin lässt Harald Matoni spekulieren, dass "hier mal wieder ein Tierhasser am Werk war": "Moers ist ja zurzeit bekannt für solche Fälle. Früher haben die noch schmerzfreies Rattengift verwendet. Das genügt denen jetzt offenbar nicht mehr."

Aus Matonis Sätzen spricht Zorn, Hilflosigkeit und Trauer, die er über den Verlust seines Schäferhundes empfindet. Damit seinen tierfreundlichen Nachbarn nicht Ähnliches passiert, hat er alle, die jetzt in der Ferienzeit zu erreichen waren, davor gewarnt, ihre Hunde zu dem Grünstreifen an der Neukirchener Straße Gassi zu führen. Auch Tochter Nadja wird mit ihrer Chihuahua-Hündin Melody woanders spazieren gehen und sie an der Leine halten: "Man weiß nicht, wo das Zeug noch alles liegt."

Laut dem Kapellener Harald Matoni ist Tequila nicht der einzige Hund, der nach dem Fressen von Gras auf dem Randstreifen der Neukirchener Straße in Höhe des Kapellener Stockrahmshofes Vergiftungserscheinungen hatte.

Auch der Hund einer Nachbarin sei kurz zuvor mit ähnlichen Symptomen krank geworden, war aber wegen der geringen Grasmenge nicht gestorben.

(lang)
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