Trostlose Passage in Moers Comedy-Star soll Wallzentrum beleben

Moers · Markus Krebs kommt Anfang Februar zur Autogrammstunde. Im Ausschuss für Stadtentwicklung geht es nächste Woche darum, wie das Wallzentrum attraktiver werden kann.

Im Wallzentrum ist nix mehr los: So sehen es viele Moerser und auswärtige Besucher der Stadt. Die Ladenzeile im Parterre verwaist immer mehr, viele Geschäftslokale stehen seit gefühlten Ewigkeiten leer. „Hier geht keiner mehr durch, wer auf Laufkundschaft angewiesen ist, hat ein Problem“, sagt Ulf Schwarze, Chef eines Fachgeschäfts für Fußbodenbeläge im Wallzentrum. Er sei zum Glück nicht auf Laufkundschaft angewiesen. Wenn es darum geht, mehr Leben in die Ladenzeile zu bringen, macht er aber gerne mit. So wird Schwarze am 2. Februar einen prominenten Gast haben: Comedy-Star Markus Krebs kommt zu einer Autogrammstunde. „Das wird einen Riesenauflauf geben“, ist Schwarze überzeugt.

Die treibende Kraft hinter der Stippvisite des Publikumslieblings ist allerdings nicht Schwarze, sondern eine benachbarte Geschäftsinhaberin, die Markus Krebs seit langer Zeit kenne. „Wir haben aber die größeren Geschäftsräume“, sagt Schwarze. „Außerdem bin ich ein großer Fan von Markus Krebs.“ Wie das Management des prominenten Witzeerzählers auf Anfrage sagte, handelt es sich um einen „privaten Freundschaftsdienst“ von Krebs, der mit seinem Programm „Pass auf . . . kennste den?!“ zurzeit auf Tournee ist. Der aus Duisburg stammende Krebs werde künftig im Geschäft seiner Bekannten auch seine Merchandise-Artikel verkaufen.

 Markus Krebs erweist mit seinem Besuch einer Geschäftsihaberin einen Freundschaftsdienst.

Markus Krebs erweist mit seinem Besuch einer Geschäftsihaberin einen Freundschaftsdienst.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das in den 70er Jahren gebaute Wallzentrum ist heute ein Sorgenkind der Moerser Stadtplaner. In Zusammenarbeit mit den insgesamt 140 Eigentümern des Wohn- und Geschäftshauses wird überlegt, wie es in die geplante Umgestaltung der Innenstadt einbezogen werden kann. „In der Bevölkerung genießt das Wallzentrum keine angemessene Akzeptanz mehr“, heißt es in einer Vorlage für den Ausschuss für Stadtentwicklung. Und: „Der Gebäudekomplex wird von vielen Besuchern als Barriere empfunden, die den Zugang zur Altstadt versperrt.“ Ein Gutachter wurde eingeschaltet. Er wird in der nächsten Woche im Ausschuss für Stadtentwicklung Ideen vortragen, wie das Wallzentrum attraktiver werden kann. Die Rede ist unter anderem von einem großzügigen Durchgang vom neuen Wall zur Oberwallstraße. Auch ein Teilabriss solle geprüft werden.

Fazit der Stadtverwaltung: „Ohne tiefgreifendere Maßnahmen wird das Wallzentrum die strukturellen Probleme vor allem im gewerblichen Bereich nicht lösen können und eine negative Entwicklung erfahren. Dies wird mit einem entsprechenden Wertverlust für die Eigentümer und einer negativen Ausstrahlung des Wallzentrums auf sein (größtenteils neu gestaltetes) Umfeld verbunden sein.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort