Kamp-Lintfort Bergwerk West fährt eine Extra-Schicht

Kamp-Lintfort · Kamp-Lintfort beteiligt sich erstmalig mit dem Bergwerk West an der langen Nacht der Industriekultur: Das Schalthaus wird illuminiert, es gibt Führungen auf dem Zechengelände mit Förderturm, Lehrstollen und Lampenstube.

Die Extra-Schicht beginnt am Samstag, 6. Juli, um 18 Uhr, und endet am Sonntag, 7. Juli, um zwei Uhr. Kamp-Lintfort ist gleichzeitig der erste linksrheinische Standort der Extra-Schicht, die im Ruhrgebiet schon zum 13. Mal stattfinde. Eine Attraktion der Extra-Schicht in Kamp-Lintfort soll die Beleuchtung des Schalthauses werden, also des großen Backsteingebäudes an der Einmündung der Friedrichstraße in die Friedrich-Heinrich-Allee, das die Form eines übergroßen Schuhkartons hat. "Wir werden dieses Gebäude illuminieren", sagt Karsten Nebe, Professor für Informatik an der Kamp-Lintforter Hochschule. "Wir wollen es von Innen nach Außen beleuchten." Illuminiert werden soll das Gebäude mit LED in allen Farben, wobei die Farben wechseln sollen.

"Die Bewegungen von Personen und Fahrzeugen sollen interaktiv aufgenommen werden", sagt Rolf Becker, der als Professor für Physik ebenfalls an dem Projekt beteiligt. "Wir decken die ganze Farbskala ab." In Projekten und Studienarbeiten werden Kamp-Lintforter Studenten die Beleuchtungselemente in der ehemaligen Lehrwerkstatt des Bergwerkes vorfertigen, die von der Hochschule seit kurzem genutzt werden. Nach der Extra-Schicht soll die Beleuchtung des Schalthauses nicht abgebaut werden. "Die Illumination bleibt für mindesten zwei bis drei Jahre erhalten", erklärt Nebe. "So sollen auch zukünftige studentische Projekte entstehen, welche die Fassade auf unterschiedliche Weise zum Leuchten bringen." Einen Teil der entstehenden Kosten, die je nach Umfang fünfstellig werden können, könnte die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland tragen, mit der bereits Gespräche geführt wurden. Doch für eine großflächige Illumination würden die Gelder dieser Stiftung nicht reichen. Deshalb setzt die Hochschule auf weitere Förderer. "Es gibt die Idee des Fund-Raising", sagt Nebe. "Dabei könnten Unternehmen einzelne Flächen für sich reservieren lassen und sich präsentieren."

Neben der dauerhaften Illumination gibt es am Tag der Extra-Schicht drei verschiedene Führungen über das Bergwerksgelände. Eine geht auf den Förderturm mit Rundumblick. Eine andere führt unter anderem zur Lampenstube, zur Kaue und zur einstigen Arbeitsvorbereitung. Eine dritte wird für den Lehrstollen angeboten. Dazu ist der Bereich der Grubenwehr mit den Übungsgängen frei zugänglich. Die Projektleitung für die Extraschicht 2013 liegt beim Kulturbüro, das eng mit der Projektleitung zum Masterplan Bergwerk West, der Hochschule und der Ruhr Tourismus GmbH zusammenarbeitet.

(got)
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