Moers Auch Präses will Kirche retten
Moers · Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider war gestern zu Gast beim Treffen des Stadtkirchen-Bauvereins. Vor 200 Förderern erinnerte er daran, was die Mauern in den Jahrhunderten alles erlebt haben.
Hanns Dieter Hüsch rannte aufgeregt, Zigarette rauchend, neben der Sakristei auf und ab. Er war nervös, weil er auf die Kanzel sollte. Nein, das war nicht gestern, ist schon etwas her. Aber das ist eine von vielen Begebenheiten, die die Mauern der Stadtkirche miterlebt haben. Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland und Präses der Synode der rheinischen Kirche, Nikolaus Schneider, höchstpersönlich skizzierte vor 200 Zuhörern die Historie des Moerser Wahrzeichens. "Damit allen klar wird, warum wir diese Steine brauchen", so der Schirmherr des Bauvereins, der im Sommer gegründet worden war.
Die Vorsitzenden Rüdiger Oppers (gestern erkrankt und nicht dabei) sowie Pastor Torsten Maes hatten bewusst auf die Baustelle eingeladen. Die Förderer saßen gleich neben den metertiefen Gruben, die mit Baken abgesichert waren. Was könnten die Steine erzählen?
Von der Zeit, als das Bauwerk noch ein katholisches Kloster war. Von der Gründung des Gymnasiums Adolfinum genau an dieser Stelle. Vom Kirchenmusiker Gerhard Tersteegen, der hier getauft wurde, so wie auch Hanns Dieter Hüsch.
"Die Mauern könnten von der vorbildlichen Ökumene berichten, die hier in Moers gelebt wird", erzählte Schneider und erinnerte an den katholischen Pastor Heinrich Bücker, der vor wenigen Wochen emeritiert wurde — und bei seiner Abschiedsfeier mehr als 5000 Euro für die Sanierung der Stadtkirche gesammelt hat. Präses Schneider konnte gestern nicht sagen, weie viel Geld die Landeskirche "rüber schieben" wird — er selbst will jedoch helfen, das eine oder andere Sümmchen zusammen zu sponsern.
