Moers Alte Post verkauft – Fitnesscenter kommt

Moers · Ein Investor will an der Uerdinger Straße bis zu 7 Millionen Euro verbauen. Die Verwaltung begrüßt das Großprojekt.

 Die alte Post an der Uerdinger Straße wird meist als Ruine oder wahlweise als Schandfleck bezeichnet. Sollten sich Stadt und Investor einig werden, soll es die beiden Stadtkerne Stein- und Homberger Straße aneinander rücken.

Die alte Post an der Uerdinger Straße wird meist als Ruine oder wahlweise als Schandfleck bezeichnet. Sollten sich Stadt und Investor einig werden, soll es die beiden Stadtkerne Stein- und Homberger Straße aneinander rücken.

Foto: Dieker

Das alte Postgebäude an der Uerdinger Straße hat einen Käufer gefunden. Der Investor aus Frechen, Sharam Khalili, plant, das alte Postgebäude aus den 70er Jahren komplett zu sanieren, ein Fitnesscenter sowie Wohnungen und Cafés zu installieren. Die Stadt besteht zumindest bei der Gestaltung der Fassade auf auf ein Mitspracherecht. Deswegen will der Investor in der kommenden Woche der Stadt die Pläne vorlegen. Im Gespräch mit der Rheinischen Post erklärte Khalili, dass das Investitionsvolumen zwischen 5,5 und 7 Millionen Euro liege.

Die alte Post an der Uerdinger Straße steht seit 2010 leer. Laut Stadt-Pressesprecher Thorsten Schröder habe es seither immer wieder Anfragen zum Kauf gegeben. "Anfang Oktober kam dann der Kontakt zur Fitnesscenter-Kette McFit zustande", sagt Schröder. "Dass es aber jetzt zum Verkauf kam, ging sehr plötzlich."

Die Moerser Verwaltung und die Wirtschaftsförderung waren nicht nur über dieses Tempo erstaunt, sondern auch darüber verwundert, dass zunächst die Fitness-Kette Interesse an dem Gebäude bekundete, dann aber der Frechener Investor hinterherkam. Khalili erklärt dieses Vorgehen: "McFit hat im gesamten Bundesgebiet Scouts, die nach geeigneten Immobilien suchen." Wenn die Kette in Khalilis Region (sprich in Nordrhein-Westfalen) ein für sie passendes Objekt findet, landet das auf seinem Tisch. Mit Gutachtern werde dann der Standort analysiert, und geprüft, ob und wie sich eine Investition lohne.

Die Deutsche Post bestätigt indes den Verkauf des Gebäudes. "In der vergangenen Woche hat der Investor das Haus mit rund 4000 Quadratmetern Fläche erworben", sagt Post-Pressesprecherin Britta Töllner. Den Verkaufspreis möchte Töllner nicht nennen. Aus Sicht des Investors ist der Standort gegenüber der Volksschule äußerst lukrativ. "Ich arbeite mit einem Gutachter zusammen. Er hat festgestellt, dass die Kaufkraft trotz sinkender Einwohnerzahl in Moers wächst und sich die Investition dadurch lohnt", sagt Sharam Khalili. Insgesamt hat Khalili in Nordrhein-Westfalen bereits vier ähnliche Projekte fertiggestellt. In jedem Objekt ist auch das Fitnesstudio beheimatet. Darunter in Bergisch-Gladbach und zuletzt in Hamm. Dort ist man mit der Zusammenarbeit mit Khalili zufrieden. "Vom Genehmigungsverfahren her ist hier alles ohne Probleme abgelaufen. Das Ganze ging zügig und kompetent über die Bühne", sagt Christian Strasen, Pressesprecher in Hamm. und auch Marion Linnenbrink von der Stadt Bergisch-Gladbach bestätigt diesen Eindruck.

Die Verwaltung freut sich über das Vorhaben. Zum einen verschwinde damit ein "Schandfleck", wie es Sprecher Thorsten Schröder beschreibt. "Wir haben viel Potenzial für den Einzelhandel am Königlichen Hof entdeckt, das geplante Gebäude wird die Stadt bereichern", sagt Schröder. "Es entsteht ein zusätzlicher Ankerpunkt. Wir werden das Vorhaben genauso intensiv angehen wie die Grafengalerie."

Auch Wirtschaftsförderer Rolf Heber sieht die Entwicklung positiv: "Besser als eine Ruine in der Innenstadt." Das Konzept möchte er noch nicht bewerten. Ob dadurch beispielsweise die Bereiche Homberger Straße und Steinstraße näher zusammenwachsen, sei derzeit nicht zu prognostizieren.

(RP)
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