Moers Pläne für Grafen-Galerie jetzt öffentlich

Moers · Zur Vorstellung der Baupläne der Grafen-Galerie kamen Anwohner und Innenstadt-Interessierte. Ihre Sorge: Verkehrschaos, Lärm- und Geruchsbelastung und Wohnwertminderung. Und doch: Es ging friedlich zu im Ratssaal.

 Im Rathaus waren gestern erstmals die Pläne für die Grafen-Galerie zu besichtigen. Im Anschluss diskutierten Architekten, Stadtentwickler und Verkehrsplaner mit Anwohnern und Interessierten.

Im Rathaus waren gestern erstmals die Pläne für die Grafen-Galerie zu besichtigen. Im Anschluss diskutierten Architekten, Stadtentwickler und Verkehrsplaner mit Anwohnern und Interessierten.

Foto: Dieker

Die ersten Reaktionen waren gespalten: Manche Moerser schauten sich still die Pläne der Grafen-Galerie an, andere diskutierten leise über die Entwürfe, wieder andere lauter. Den Ratssaal aber verließen nach diesem ersten Blick auf die mögliche Zukunft der Innenstadt nur wenige. Gestern startete die "frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit" in Sachen Grafen-Galerie im gut gefüllten Ratssaal mit einer Gesprächsrunde. Das Plenum: Anwohner des Gebiets an der Homberger Straße und Innenstadt-Interessierte. Das Podium: die Projektentwicklerin Brigitte van der Jagt, Architekten, Stadtentwickler, Verkehrsplaner. Vorgestellt wurden erste Entwürfe für das frühere Horten und C&A-Gebäude, außerdem ein vorläufiges Verkehrskonzept sowie ein Lärmkonzept.

Mit dem, was sie da so hörte, hatte Angelika Schulz so ihre Probleme. Sie ist Anwohnerin, sorgt sich darum, dass das neue Gebäude ihrem Mehrfamilien-Wohnhaus zu nahe kommt, darum, dass ihre Terrasse künftig nur noch im Schatten liegt, Schulz will keine Lärm- und Geruchsbelastung durch eventuell offene Parkdecks. "Es entsteht eine Gefängnishofatmosphäre, wir sind von beiden Seiten zugebaut", sagte die Moerserin. Häufig habe sie schon der Stadt ihre Einwände geschildert, sie wisse nicht, ob diese in die Planungen mit eingingen. Architekt Marcus Wrede versuchte einzulenken: "Das ist ein Optimierungsprozess, der sehr wohl die Belange der Nachbarn beachtet." Man habe die vorgeschriebenen Abstandsflächen zu den Nachbarhäusern beachtet, so Wrede. Es soll auch dafür gesorgt werden, dass vom Bürogebäude aus niemand direkt in die Räume der Anwohner schauen kann — und umgekehrt. Was die Parkdecks betrifft: Von den drei Decks mit insgesamt 400 Stellplätzen sei nur das oberste nach oben hin offen.

Auch nach dem vermutlich erhöhten Verkehrsaufkommen durch Lieferverkehr und Besucher fragten Besucher. Eine Antwort des Stadtentwicklers Mario del Vecchio: Bankstraße und Otto-Hue-Straße sollen zur Erleichterung nicht mehr Einbahnstraßen sein, sondern in Teilen in beide Richtungen befahren werden können. Ein Karlsruher Ingenieurbüro kam zudem zum Ergebnis, dass der Auto- und Lieferverkehr zwar durch das neue Einkaufszentrum zunimmt, dass aber weder unzumutbar viel mehr Lärm durch den Verkehr entsteht, noch, dass die Immissionsrichtwerte überschritten werden.

Bürger können sich noch bis zum 28. März im Rathaus über die Planung informieren: Die Entwürfe der Grafen-Galerie liegen bis dann im Fachbereich Stadtplanung und Grünflächen, Raum 2.027 , aus.

(RP)
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