Moers Start für mobilen Bürgerservice

Moers · In fünf Stadtteilen sollen ab dem 2. November Mini-Bürgerämter jeweils an einem Tag pro Woche von 9 bis 12.30 Uhr öffnen.

 Bürgerservice

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Foto: Stadt Moers

Den 1. November hat sich Claus Peter Küster dick im Kalender angestrichen – als den Tag, an dem voraussichtlich eine seiner drängendsten Forderungen in die Tat umgesetzt wird. Die mobilen Bürgerservicestellen sollen kommen – jetzt wirklich. „Nach vier Jahren Diskussion um Machbarkeit und Finanzierung“, sagt der Chef der Fraktion „Die Grafschafter“. „In der Vergangenheit wurde wieder die Wirtschaftlichkeit infrage gestellt. In der Politik kann es aber nicht immer nur ums Geld gehen – bei dieser Entscheidung stehen die Menschen im Vordergrund.“

Der Personal- und Feuerwehrausschuss hat die Verwaltung bereits beauftragt, die mobilen Servicestellen einzurichten. Die Entscheidungen des Hauptausschusses und des Stadtrats stehen noch aus. Geben die Gremien grünes Licht, können Bürger in fünf Stadtteilen ab dem 2. November zum Beispiel ihren Personalausweis direkt vor der Haustür beantragen. „Eine Terminvereinbarung wird eine Woche nach dem Ratsbeschluss, also ab Anfang Oktober, auf dem üblichen Weg – online über die Internetseite der Stadt oder telefonisch – möglich sein“, sagt Stadtsprecher Klaus Janczyk.

Konkret ist vorgesehen ist, dass im AWO-Seniorenheim in Schwafheim (Öffnungstag Montag), in den Räumen der Sparkassenfilialen Meerbeck (Dienstag), Repelen (Mittwoch) und Kapellen (Donnerstag) sowie in der evangelischen Kirchengemeide Scherpenberg (Freitag) Mini-Bürgerämter jeweils an einem Tag pro Woche von 9 bis 12.30 Uhr öffnen. Der Betrieb läuft zunächst testweise für zwei Jahre, danach wird ausgewertet, wie häufig die Moerser das Angebot nutzen.

Technisch möglich macht die mobile Arbeit ein Koffer, den die Bundesdruckerei bereitstellt und der alles enthält, was im Bürgeramt benötigt wird. Soll zum Beispiel ein Personalausweis beantragt werden, ruft die Mitarbeiterin, die die Stadt Moers eigens für die Arbeit in den mobilen Servicestellen eingestellt hat, mit dem integrierten Laptop die Daten des Bürgers auf. „Wir haben zwei Koffer aus Berlin bekommen, einer soll als Backup dienen“, sagt Janczyk. „Von dieser Seite her ist also alles startklar.“ Alle vorgesehenen Büroräume werden barrierefrei zugänglich sein. „Das gehört zu den baulichen Voraussetzungen, die für jeden Standort vorliegen müssen, genauso wie zum Beispiel Parkmöglichkeiten, separate Räume und ausreichende Wartezonen zur Wahrung der Diskretion“, erklärt der Stadtsprecher.

Rund 60.000 Euro – darunter vornehmlich Personalkosten (rund 53.000 Euro) – muss die Stadt Moers jährlich in den Aufbau der Stadtteil-Servicestellen investieren, hinzu kommen einmalig rund 13.000 Euro für die technische Ausstattung. Ursprünglich standen für Letztere aber auch mal 34.000 Euro im Raum. „Weil es sich um eine Testphase handelt, wurde entschieden, zunächst doch keinen eigenen Wagen plus Garage für die Mitarbeiterin anzuschaffen“, sagt Janczyk.

Die Gefahr, dass das Projekt „Mobiler Bürgerservice“ scheitert, hält Claus Peter Küster allerdings für gering. „Wir werden regelmäßig angesprochen“, sagt er. „Die Leute warten darauf, dass es endlich losgeht.“

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