Mönchengladbach "Wer Musik macht, macht weniger Unsinn"

Mönchengladbach · "Können wir uns öffentliche Musikschulen noch leisten?" Die Frage lastete über dem Podium einer Diskussion im Carl-Orff-Saal. Ein Ministerialdirigent für Kultur aus der Staatskanzlei, ein Dekan der Düsseldorfer Musikhochschule, der Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen, der städtische Kulturdezernent, die Vorsitzende des Fördervereins der Musikschule und ein Student, der seinen Zivildienst an der Musikschule absolvierte, waren sich einig: Musikschulen sind unerlässlich. "Weil...?" Danach hatte Moderator Ralf Jüngermann, Leiter der Lokalredaktion der RP, eingangs die Debattierer gefragt. Und unterschiedlich nuancierte Antworten erhalten, die übereinstimmend klar stellten: Musikschule ist notwendig.

"Können wir uns öffentliche Musikschulen noch leisten?" Die Frage lastete über dem Podium einer Diskussion im Carl-Orff-Saal. Ein Ministerialdirigent für Kultur aus der Staatskanzlei, ein Dekan der Düsseldorfer Musikhochschule, der Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen, der städtische Kulturdezernent, die Vorsitzende des Fördervereins der Musikschule und ein Student, der seinen Zivildienst an der Musikschule absolvierte, waren sich einig: Musikschulen sind unerlässlich. "Weil . . .?" Danach hatte Moderator Ralf Jüngermann, Leiter der Lokalredaktion der RP, eingangs die Debattierer gefragt. Und unterschiedlich nuancierte Antworten erhalten, die übereinstimmend klar stellten: Musikschule ist notwendig.

Die Diskussion erhitzte sich am Thema Finanzierung. Angesichts der Finanzkrise, so Jüngermann, sei es kein Wunder, dass Kämmerer begehrlich auf die 1,7 Millionen Euro blickten, die sich die Bürger das vor 50 Jahren gegründete Institut jährlich kosten lassen. "Von wegen freiwillige Leistungen", konterte Peter Landmann, Leiter der NRW-Kulturabteilung. Auch wenn das Land sich nur spärlich an der Ausstattung der Musikschulen beteiligt, wollte Landmann – "als Jurist" – deutlich machen: "Formal gesehen ist der Betrieb der Musikschule eine freiwillige öffentliche Leistung – aber in der Verfassung des Landes ist ausdrücklich der Auftrag formuliert, Kunst und Kultur zu fördern."

Musikschule kontra Eurofighter?

Musik sei dem Menschen körperlich "eingeboren", sie gehöre zur "phylogenetischen Ausstattung", befand Wolfgang Rüdiger (Musikhochschule Düsseldorf). Der in Gladbach aufgewachsene Professor hat einst mit dem Fagottblasen an der hiesigen Musikschule angefangen. Verbandsvorsitzender Volker Gerland argumentierte verteilungspolitisch: "Ein Eurofighter kostet mehr als die 160 Millionen Euro, die für alle Musikschulen im Land ausgegeben werden." Fazit: Geld ist da, aber muss anders verteilt werden. Beigeordneter Dr. Gert Fischer gab sich optimistisch über die Zukunft der Musikschule. Und Ex-Musikschüler Volker Baude (21) brachte es auf den Punkt: "Wir müssen uns die Musikschule leisten, wenn uns am Fortbestehen unserer Kultur liegt. Wer Musik macht, macht weniger Unsinn."

(RP)
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