Handball TVK rutscht wieder ab

Handball · Die nächste Niederlage für Korschenbroich: In Bittenfeld verlor der TVK 30:32 und steht nun am Mittwoch im Derby gegen Düsseldorf unter großem Druck. Derweil suchen die Verantwortlichen verzweifelt nach Verstärkungen.

 Der Kapitän spielte wie entfesselt: Simon Breuer (am Ball) traf in Bittenfeld 15-mal. Zu einem Sieg reichte es trotzdem nicht.

Der Kapitän spielte wie entfesselt: Simon Breuer (am Ball) traf in Bittenfeld 15-mal. Zu einem Sieg reichte es trotzdem nicht.

Foto: TVK/B. Voß

Wieder verloren, wieder gut gespielt, erneut Letzter. Der TV Korschenbroich ist nach dem 30:32 beim TV Bittenfeld in der Tabelle wieder dort angekommen, wo Trainer Christian Voß ihn vor drei Wochen übernommen hatte. "Obwohl wir eine gute Leistung bringen, stehen wir am Ende ohne Punkte da. Das ist schon sehr ärgerlich", sagte Voß und verordnete der Mannschaft eine Frischzellenkur für den Kopf: Am Sonntag gab's einen kollektiven Saunagang in Kleinenbroich, während Voß Videos der HSG Düsseldorf studierte und gemeinsam mit der Geschäftsführung nach sportlichen Verstärkungen fahndete.

Korschenbroich hätte in Bittenfeld durchaus etwas mitnehmen können. Mehrfach führte der TVK verdient, aber eben nicht deutlich genug. Weil abgesehen von Simon Breuer, der mit 15 Treffern die Hälfte aller Korschenbroicher Tore erzielte, der Rückraum nicht treffsicher genug war.

Florian Korte benötigte etwa für seine fünf Tore 14 Würfe, Mathias Fuchs und Christoph Piske blieben vier Mal ohne Torerfolg, und Pasqual Tovornik spielte gar nicht. Korschenbroichs Harmlosigkeit vor dem Tor brachte am Ende, als beim TVK auch die Kondition nachließ, die Entscheidung. Beim 28:30 (59. Minute) scheiterte Korte in Überzahl zwei Mal in Folge an Torwart Daniel Sdunek. So traf Bittenfelds Jürgen Schweikardt 30 Sekunden vor Schluss zum entscheidenden 31:28. "Bittenfeld war ausgeglichener besetzt, uns fehlte am Ende die dritte Luft", räumte Christian Voß ein. "Wir haben aber über 60 Minuten gut gespielt und gekämpft. Von der ersten Minute an waren wir voll da." Das war gegen Dormagen noch anders gewesen.

Und doch sucht der TV Korschenbroich noch nach einem Neuen, der die Lücke im rechten Rückraum schließt. "Die Position fehlt uns einfach", sagte Voß. Seit dem Weggang von Torjäger David Breuer spielen dort Christoph Piske und Pasqual Tovornik. Keiner konnte Breuer auch nur im Ansatz ersetzen. "Sie bringen zu wenig Sicherheit ins Spiel", sagt Voß.

Das Problem ist allerdings: Torgefährliche Linkshänder, und auch noch spielstarke, sind so selten und begehrt wie guter Wein — und damit auch reichlich teuer. Voß, Geschäftsführer Dr. Peter Irmen und der kommissarische sportliche Leiter Kai Faltin suchten deshalb auch schon im Ausland. Etwas Konkretes hat sich aber noch nicht ergeben.

"Vielleicht wird es auch ein Rechtshänder", mutmaßt Voß. Dem TVK bleibt nun aber auch Zeit. Nach dem Derby am kommenden Mittwoch ist bis zum 28. Januar Pause. Will der TVK die nicht in höchster Abstiegsnot verbringen, muss am Mittwoch gegen die HSG Düsseldorf ein Sieg her. Die steht auch auf einem Abstiegsplatz und braucht jeden Zähler. "Es geht um eine ganze Menge. Wenn wir so spielen wie in Bittenfeld, dann können wir gewinnen."

(angr)
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