Sofort, nachdem die EU-Bestimmung offiziell war, die guten, alten Glühbirnen abzuschaffen, mietete Paul einfach einen riesigen Hangar an — und legte sich einen riesigen Vorrat mit Glühbirnen an.

10.000 Glühbirnen braucht er rund um seine Zeltlandschaft. "Wir sind nicht nur oberflächlich ein Nostalgie-Zirkus, das geht bei uns in den Kern", erklärt er und rückt seine Sonnenbrille aus den 1960er Jahren zurecht. "Und dieses Modell wird auch irgendwann wieder modern — man muss nur Geduld haben." Und so hat der Circus Roncalli auch die guten alten Clowns nach wie vor im Programm, Nummern mit viel Poesie und Geschichte — und nostalgische Wagen, die schon so einige Jahre auf dem Buckel haben.

"Wir sind ein rollendes Museum", erklärt Paul. Vom 14. März bis zum 6. April kann man auch in Mönchengladbach wieder den Traditionszirkus bewundern — nach rund zehn Jahren macht er endlich wieder am Geroweiher für zwei Wochen halt. Heute startet der Vorverkauf. "Das Gladbacher Publikum wird das neue Programm als erstes erleben — eine Weltneuheit sozusagen", erklärt Paul, der eigentlich schon längst die Clownsnase an den Nagel hängen wollte.

"Das größte Kunststück ist es, einen Zirkus am Leben zu erhalten. Würden meine Kinder nicht so dafür brennen, hätte ich längst aufgegeben", erklärt Paul, der inzwischen in Österreich einen Professoren-Titel für seine Verdienste bekommen hat. "Ich liebe und lebe Zirkus und möchte ihm ein positives Denkmal erhalten — Zirkus ist Kulturgut", erklärt er und ergänzt: "Aber manchmal möchte ich auch einfach nur wieder Rock'n'Roll mit einer Oldie-Band spielen — wie früher, als ich noch bei den Lords war.

" Doch Paul hält durch — und bringt die Leute vom 14. März bis zum 6. April in Mönchengladbach wieder als Clown zum Lachen.