Mönchengladbach Porträt: Oliver Faller (FDP)

Ausgerechnet ein SPD-Mann hat Oliver Faller zur FDP gebracht. Nach der Bundestagswahl 1998 verfolgte der gebürtige Rheydter Faller intensiv die Politik Gerhard Schröders und ärgerte sich. "Er war ja sehr medienpräsent, aber ich finde nicht, dass er viel für Deutschland erreicht hat", sagt der 36-Jährige. Damals stand Oliver Fallers Entschluss fest. Er wollte in die Politik. Nur welche Partei?

Der damals 24-Jährige guckte sich alle Programme an, um sich dann — "gut Ding will Weile haben" — 2001 für die FDP zu entscheiden. Das versetzte sein Umfeld in ziemliches Erstaunen. "Ich glaube, ehrlich gesagt, dass die meisten in meiner Familie nicht FDP-Wähler sind", sagt der Rheydter. Oliver Faller aber hatte im Parteiprogramm der Liberalen die meisten Übereinstimmungen mit seinen Ansichten gefunden.

Er engagierte sich, wurde 2006 zum Bezirksvorsitzenden der Jungen Liberalen gewählt und blieb es, bis er "über die biologische Klippe sprang", spricht zu alt für die Jugendorganisation wurde. 2008 wurde er Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Rheydt, dann der erste Vorsitzende des neuen Ortsverbandes Süd.

Jetzt kämpft Oliver Faller als Landtagskandidat für die FDP. Mit seinem Listenplatz 56 hat er keine Chance auf einen Einzug ins Parlament. "Da müsste schon das ganz Land Gelb wählen", scherzt er. Trotzdem nimmt er den Wahlkampf ernst. "Ich kämpfe nicht für meine Person, ich kämpfe für die FDP", sagt Faller.

Der 36 Jahre alte Industriemeister hat im Moment auch andere Pläne, als Landespolitiker zu werden. Neben seinem Beruf im Schichtdienst hat er mit 32 Jahren noch ein BWL-Studium begonnen. Und das will er auch beenden. Ein weiteres Lebensziel: eine Familie gründen.

Der Mann ist bodenständig. Er liebt Rheinischen Sauerbraten, den der leidenschaftliche Koch auch gerne selbst in seiner gut ausgestatteten Küche zubereitet. Zu seinen Stärken zählt Faller, "dass ich mich nicht überschätze." Großmannssucht bei anderen findet er zum "Fremdschämen", auch "wenn solche Leute häufig weiter kommen".

Und seine Stärken? "Ich kann mich in Dinge verbeißen." Oliver Faller sagt von sich selbst, dass er sich immer wieder motivieren könne, bis er sein Ziel erreicht habe.

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