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Mönchengladbach Zentrumspartei zerfällt

Mönchengladbach · Der Ehrenvorsitzende Herbert Kampmann und vier Vorstandsmitglieder sind aus der Partei ausgetreten. Grund ist ein Dauerstreit mit Ratsherr Mecki Langen. Es geht auch um Geld und Posten. Der Bundesverband ist eingeschaltet.

Vier Tage vor der Landtagswahl ist es im Stadtverband der Zentrumspartei zum großen Knall gekommen. Mit dem Neugründer des Stadtverbands, Herbert Kampmann, dem zeitweiligen geschäftsführenden Vorstand Alexander Bach, der stellvertretenden Vorsitzenden Birte Kaup, Schatzmeister Frank Rieth und Pressesprecher Christoph Gärtner sind gleich fünf Funktionsträger aus der Partei ausgetreten. "Das ist eine beispiellose Protestaktion, für die es gravierende Auslöser gibt", sagte Kampmann der RP. Und die haben einen Namen: Manfred "Mecki" Langen, zuvor schon im Unfrieden aus SPD und FWG ausgeschieden.

"Inhaltlich eigenmächtig"

Die Vorwürfe der fünf ehemaligen Vorstandsmitglieder haben es in sich: Langen habe die Partei auf bedenkliche Art und Weise finanziert, gegen die Satzung verstoßen und inhaltlich eigenmächtig, ohne Rückkopplung zum Vorstand gehandelt. Rund 30 000 Euro soll der Kommunalwahlkampf gekostet haben. Den überwiegenden Teil davon davon bezahlte der erfolgreiche Unternehmer aus eigener Tasche. Dabei sollen die Grenzen zwischen Langens Unternehmen LCE und dem Zentrum immer wieder fließend gewesen sein. So sollen die Kosten für Mitgliederversammlungen des Zentrums vom Unternehmen beglichen sein worden. Auch habe die Partei zeitweilig zwei Konten geführt. Nachfragen habe Langen stets weggewischt.

Überhaupt habe es praktisch keine Kommunikation gegeben. Den Wahlkampf habe Langen eigenmächtig und selbstherrlich geführt, beklagen die Vorstandsmitglieder. Auf die Frage nach einem Masterplan habe er gesagt: "Keine Sorge, den habe ich im Kopf." Dies habe sich nach der Ratswahl fortgesetzt. "Wir wissen gar nicht, wie Herr Langen im Rat abstimmt. Das erfahren wir eher aus der Zeitung als von ihm", sagt Birte Kaup. Wichtige Positionen in der Partei würden zunehmend mit Mitgliedern seiner Familie oder Mitarbeitern seiner Firma besetzt. Sebastian Mostertz, einer der beiden Kandidaten für die Landtagswahl etwa, ist Langens Enkel. Christoph Gärtner fasst den Unmut der ehemaligen Vorstandskollegen so zusammen: "Das ist nicht mehr das Zentrum, das ist die Langen-Partei."

Streit gab es auch um den Ehrenvorsitz von Herbert Kampmann und den Vorstandsposten von Alexander Bach. Die Ernennung beziehungsweise die Wahl sollen seinerzeit unrechtmäßig gewesen sein. Mit beiden Fällen sind Landes- und Bundesverband betraut. Der Landesvorsitzende Michael Möller kennt den Streit in Mönchengladbach zur Genüge und hofft, dass sich alles beruhigt, "wenn die Nerven nicht mehr so blank liegen".

Doch nach Ruhe sieht es nicht aus. Mecki Langen wollte sich zu dem schwebenden Verfahren nicht äußern und nur so viel sagen: "Zu ungerechtfertigten Vorwürfen äußere ich mich nicht. Ich konzentriere mich auf die Sacharbeit, nicht auf die Nebenkriegsschauplätze." Und Herbert Kampmann zieht ein bitteres Fazit: "Ich wollte das Zentrum nach der alten Idee wiederbeleben. Ich bin gescheitert."

(RP)
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