Fitnesstraining in Mönchengladbach Kettlebells helfen Körper und Geist

Mönchengladbach · Kugelige Geräte erobern die Trainingshallen. Das Trainerpaar Monika Kirsch und Robert Fuhr erläutert das therapeutische Konzept, zu dem neben körperlicher Ertüchtigung auch die Behandlung psychischer Probleme gehört.

Gruppe beim Training mit der "Kettlebell", einer Kugelhantel, die an einem dicken Metallgriff gehalten und dann geschwungen wird. Jeder wählt sich die Kettlebell mit dem passenden Gewicht aus.

Gruppe beim Training mit der "Kettlebell", einer Kugelhantel, die an einem dicken Metallgriff gehalten und dann geschwungen wird. Jeder wählt sich die Kettlebell mit dem passenden Gewicht aus.

Foto: Detlef Ilgner

Auf den ersten Blick sehen die massiven Eisenkugeln mit den dicken Griffen nicht sonderlich vertrauenerweckend aus — erst recht nicht, wenn die Trainer sie voller Elan über ihre Köpfe schwingen und einem strahlend zu verstehen geben, man solle es ihnen gleichtun. Aber dann: Es funktioniert, und es macht Spaß. Die Eisenkugeln heißen neudeutsch Kettlebells, und ihr Gebrauch setzt sich mehr und mehr als anerkanntes Fitnesskonzept durch.

"Wir haben immer mehr Menschen in unseren Gruppen, die sich bei klassischem Fitnesstraining mit Geräten und Gewichten nicht mehr motivieren können und eine individuelle Betreuung suchen", sagt Trainer Robert Fuhr vom Kampfkunststudio Cogito Meum in Rheydt. Er hat mit seiner Lebensgefährtin Monika Kirsch die Kugeln an den Niederrhein gebracht, beide haben beim deutschen "Kettlebell-Guru" Dr. Till Sukopp ihre Ausbildung absolviert.

Die Kettlebells isolieren die Muskeln nicht, sondern sprechen immer die großen, zusammenhängenden Muskelgruppen, also den gesamten Körper an. Darüber hinaus werden gezielt die Steuerungsmuskeln, also die wichtigen Muskeln trainiert, die zuständig sind, Verletzungen und Haltungsschäden zu vermeiden. Dadurch packen sie Probleme an, die herkömmliche Methoden laut den Trainern weniger effizient in den Griff bekommen. Dazu gehöre beispielsweise klassisches Hanteltraining, wie die Trainer betonen. Kettlebell-Training hingegen hat nichts mit herkömmlichem Krafttraining zu tun.

"Wir stellen bei immer mehr Menschen fest, dass die körperliche Verfassung durch den Arbeitsalltag schlechter wird. Eine dauerhaft sitzende Tätigkeit am PC führt vielfach zu Verspannungen im Hals-, Nacken- und Wirbelsäulenbereich. Daraus entstehen Kopfschmerzen, die zu Nervosität und sogar Schlafstörungen führen können. Muskeln werden ab- und Fett wird aufgebaut, die Folgen sind Übergewicht und Herz-Kreislaufprobleme", erläutert Monika Kirsch.

Kettlebell hingegen wirke sich positiv auf all diese Bereiche aus, Kraft, Gelenkigkeit und Ausdauer werden gleichermaßen trainiert. Viel Zeit kostet das nicht, es ist — den Experten zufolge — nachgewiesen, dass eine tägliche Einheit von 15 Minuten ausreicht. Wer es eilig hat, trainiert einmal in der Woche eine Stunde oder eine halbe Stunde mit voller Kraft.

Die Ergebnisse für Körper, Geist und Psyche seien schnell sicht- und spürbar, betont Robert Fuhr: "Wer Schmerzen überwindet, löst die Handbremse und kommt physisch und psychisch in Fahrt." Die Kettlebell-Schüler von Cogito Meum sind — so jedenfalls der Eindruck bei unserem Besuch — schlank, drahtig und agil, haben einen geraden Rücken, einen aufrechten Gang — und einen zufriedenen Blick.

Ein weiterer Vorteil der Kettlebells: Es ist keine Männersache. Auch Frauen trainieren problemlos mit den Kugeln, die es ab einem Gewicht von vier Kilo gibt. Das bestätigt Ulrike Knuth. "Ich kann nur jedem empfehlen, dieser sehr abwechslungsreichen und effektiven Sportart nachzugehen", sagt die zierliche Frau, die mittlerweile selbst als Trainerin bei Robert Fuhr und Monika Kirsch arbeitet.

Informationen: Cogito Meum, Robert Fuhr und Monika Kirsch, Telefon: 02161 592845; Internet: www.kenpo-mg.de, Adresse: Mühlenstraße 223 a; Kettlebell-Anfängerkurse starten in diesem Frühling.

(RP)
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