Mönchengladbach Hannelore Kraft bei Hephata

Mönchengladbach · Den ganzen Morgen über hatten gestern die Gerüchte geschwelt. "Angela Merkel kommt", meinten ein paar Kinder aufgeschnappt zu haben. Andere waren ganz sicher, dass Lady Gaga um 14 Uhr die Hephata Jugendhilfe an der Brunnenstraße besuchen würde. Beides war Unsinn – dafür schaute NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft vorbei. Ihr Auftrag: Preise an rund 70 Kinder und Jugendliche verleihen, die an diesem Wochenende beim 4. Hephata-Crossing mitgemacht haben. Eine Kano-Tour und eine Fahrradrallye gehörten unter anderem zum Programm dieses erlebnispädagogischen Wochenendes der evangelischen Stiftung. 14 Teams gingen beim Hephata-Crossing an den Start, der Mannschaft mit den meisten Punkten überreichte Hannelore Kraft den Siegerpokal.

Zurück zu den "Ingos"

"Das hier ist nicht wirklich Arbeit für mich", erzählte die Ministerpräsidentin, während sich die Jugendlichen für ein Gruppenfoto auf der Wiese hinter der Jugendhilfe aufstellten. In sommerlich-leichtem Aufzug war sie nach Mönchengladbach gekommen: türkisfarbene Hose, passende Tunika mit Blütendruck, Sonnenbrille im Haar. Im Landtagswahlkampf hatte sie schon einmal Hephata besucht, damals verbrachte sie auf ihrer "TatKraft"-Tour einen Tag mit den "Ingos" – für den Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar geltende junge Männer und Frauen, die Hephata auf das Berufsleben vorbereitet.

Dabei habe sie gelernt, wie wichtig es sei jene Jugendlichen zu unterstützen, deren Lebensweg nicht nur geradeaus verläuft, sagte Hannelore Kraft. Das betonte sie auch während der Preisverleihung und erzählte: "Das war auf meiner Tatkraft-Tour der Termin, der mich am meisten geprägt hat". Damals versprach sie, zur Siegerehrung des Hephata-Crossings zu kommen. Einige "Ingos" waren gestern ebenfalls da, doch bevor die Ministerpräsidentin sich ihnen widmete, hatte sie einige Urkunden an die Crossing-Teilnehmer zu überreichen. Unter anderem an das "knuffigste Team" im Wettbewerb: Die holzbeinigen Piraten". Ihnen zu Ehren startete Kraft eine Laola.

Den ersten Platz belegte die Mannschaft ""Schokomilchquartett" aus einer Viersener Hephata-Einrichtung, mit nur einem Punkt Vorsprung vor dem "Königsteam" aus Mönchengladbach. René, Nathalie, Denis und Jennifer ärgerten sich nicht über ihren knapp verpassten Sieg: "Der eine Punkt ist doch egal", meinte René. Bald darf der 21-Jährige sich mal die Staatskanzlei in Düsseldorf ganz genau ansehen – denn dorthin hat Hannelore Kraft die drei besten Teams und die "Ingos" eingeladen.

(RP)
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