Mönchengladbach Euregionales Gardetreffen in Gladbach

Mönchengladbach · Hans Braun hat schon viel erlebt im Karneval. 60 Jahre ist er jetzt schon jeck. Aber so viele Garden wie am Sonntag hat er noch nie an einem Fleck gesehen.

1000 Gardisten aus drei Ländern zogen durch Gladbach
21 Bilder

1000 Gardisten aus drei Ländern zogen durch Gladbach

21 Bilder

21 Garden, etwa 1000 uniformierte Gardisten aus drei Ländern, zogen durch die Innenstadt. "Das gefällt mir richtig gut. Schön, dass man so etwas mal macht", staunte Hans Braun.

"Nur" 2,5 Kilometer

So ähnlich dachten am Sonntag nach Polizeiangaben etwa 18.000 Menschen, die das erste internationale Gardetreffen in Mönchengladbach besuchten. 21 Gruppen aus der Euregio unterhielten die Besucher während eines Hagelschauers an der Hindenburgstraße mit ihren farbenprächtigen Uniformen und Auftritten.

"D'r Zoch kütt" verkündete Elmar Eßer von der Stadtgarde Mönchengladbach gute zwei Wochen vor dem Veilchendienstagszug. Die Stadtgarde, die sonst den "Zoch" organisiert, hatte zum ersten Mal ihren eigenen Umzug. Er war kleiner als der Veilchendienstagszug und der Zugweg "nur" 2,5 Kilometer lang, dafür aber außergewöhnlich. Im Gründerzeitviertel, durch das der Zug führte, standen kaum Menschen am Straßenrand.

Dafür aber öffneten überraschte Anwohner die Fenster und schunkelten spontan mit. "Die Stimmung war gut, und die Leute in Mönchengladbach waren sehr nett", sagte Pascal Peeters, Kommandant der De Neelder Garde aus Roermond. Den komfortabelsten Platz bei eiskalten Temperaturen hatte Ob Norbert Bude. Er fuhr mit einer Abordnung aus dem niederländischen Brunssum, wo das nächste Gardetreffen ist, mit einer Kutsche voran. "Ich bin begeistert von diesen zwei Tagen. Es war farbenfroh und völkerverbindend", sagte OB Bude. Karnevalschef Bernd Gothe lobte die Garden: "Im Karneval sind sie das Salz in der Suppe."

Nach eineinhalb Stunden Umzug zogen sich die Garden in die Citykirche Alter Markt zurück. Dort hatte das Gardewochenende am Samstag begonnen. Eßer und seine Mitstreiter baten zum Jubiläumsfeldlager in ungewohnter Umgebung: einer Kirche. "Für uns war das ein Experiment, über das wir lange nachgedacht haben", sagte Wolfgang Funke von der Citykirche. "Und es ist gelungen." Etwa 250 Karnevalisten und Gäste verfolgten den närrischen Gottesdienst von Dechant Ulrich Clancett.

Anschließend kamen Bernd Gothe und die frühere Oberbürgermeisterin Monika Bartsch zur Jubiläumsansprache: sie als Großmutter, er als Schüler. "Die ehemalige OB, dat war so 'ne Kleen, und der Gothe vom MKV, so ein großer Starker, für den ich immer geschwärmt habe, die haben die Garde gegründet", trug Bartsch vor. "Und die Stadt kann froh sein, dass sie diese Leute hat."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort