Mönchengladbach Der Marienplatz-Umbau verzögert sich

Mönchengladbach · Poller, Barrieren, Sperrbügel – und Bus-Pilze im Überfluss: So zeigt sich der Rheydter Marienplatz. Er wird bis Ende des Jahres "entrümpelt". Dies kostet mehr als 600 000 Euro und beginnt – wegen des Winterwetters – zwei Wochen später.

Die neue Rheydter Innenstadt
12 Bilder

Die neue Rheydter Innenstadt

12 Bilder

Poller, Barrieren, Sperrbügel — und Bus-Pilze im Überfluss: So zeigt sich der Rheydter Marienplatz. Er wird bis Ende des Jahres "entrümpelt". Dies kostet mehr als 600 000 Euro und beginnt — wegen des Winterwetters — zwei Wochen später.

Was ihre Vorgänger für wichtig und unbedingt erforderlich hielten, löst bei Stadtplanern heute nur noch ratloses Kopfschütteln aus: Hier ein Poller, dort eine Barriere, Laternen, die nicht zum Umfeld passen, Bus-Wartehäuschen im Überfluss — und, ach ja, damit der Radler sein Zweirad abstellen kann, wird auch noch irgendwann schnell ein Sperrbügel in den Boden eingelassen. Heraus kommt ein Sammelsurium, das vor allem eine Qualität hat: Es steht im Wege, versperrt, blockiert, lässt den Blick nicht schweifen und verstellt eigentlich attraktive Orte, die auf diese Weise verkümmern.

Dies alles trifft beispielsweise auf den Marienplatz in Rheydt zu: Hier hat die "Blockade-Arbeit" vieler Jahre für eine besondere Barrieren-Optik gesorgt. Damit sollte ab Montag Schluss sein: In einer rund 650 000 Euro teuren Planungs-Offensive wollte die Stadt entrümpeln. Der starke Bodenfrost und das anhaltende Winterwetter lassen dies nicht zu. Baubeginn ist erst in gut zwei Wochen am 11. März.

Weil ein Mönchengladbacher Unternehmen für Tief- und Straßenbau den Auftrag für die Umgestaltung erhielt, waren die Wege kurz, um mit ihm einen neuen Zeitplan zu besprechen. Denn weil die Marienplatz-Offensive zum Gesamtpaket "Soziale Stadt Rheydt" gehört, das mit vielen Millionen Euro von Land, Bund und EU unterstützt wird, drängt die Zeit. Bis Ende des Jahres muss beim Innenstadtkonzept alles fertig sein: die Neugestaltung des Marktplatzes, des Sparkassen-Vorplatzes, des Hugo-Junkers-Parks, des Tellmann-Platzes und der Bahnhofsstraße und Langensgasse.

Wird die Marienplatz-Aktion darunter leiden? "Nein", verspricht Projektleiter Carsten Henkel. "Wir haben die Bauabläufe weiter optimiert, damit die Arbeiten in einem Zuge ausgeführt werden können." Viele Rheydter werden darüber erleichtert sein: Denn mittlerweile ist der Stadtteil wegen der Fülle unterschiedlicher Arbeiten eine einzige Baustelle. Henkel: "Es macht keinen Sinn, eine neue Baustelle am Marienplatz zu eröffnen und sie dann erst einmal wegen des Wetters für einige Zeit brach liegen zu lassen. Das verärgert nur unnötig Geschäftsleute und Passanten."

Und so wird der Marienplatz nach Abschluss des Umbaus aussehen: Der Platz für Fußgänger vor den Geschäften wird vergrößert, die Marienkirche wieder angemessen ins Umfeld eingebunden. Die Barrieren an den Bus-Haltestellen und auf den Gehwegen müssen deshalb verschwinden. Die vorhandenen "Pilze" an den Haltestellen werden luftiger und offener, weil die Rück- und Seitenwände abgebaut werden. Und die gläserne Haltestelle vor dem Portal der Marienkirche kommt sogar ganz weg — dies hatten vor allem die Kirchengemeinde von St. Marien und Pfarrer Klaus Hurtz immer wieder — und lange vergeblich — gefordert.

Dass die Neuordnung auf dem Marienplatz notwendig ist, steht außer Frage: 20 000 Fußgänger sind hier täglich unterwegs, außerdem wird er noch von 1000 Bussen täglich angefahren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort