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Mönchengladbach Buttersäure-Anschlag in Zulassungsstelle

Mönchengladbach · Rund 100 Menschen mussten am Mittwoch fluchtartig die Zulassungsstelle des Straßenverkehrsamtes verlassen. Der Grund: Jemand hatte in den Räumen eine stinkende und ätzende Flüssigkeit ausgeschüttet. Die Polizei ermittelt.

KFZ-Zulassungsstelle Mönchengladbach evakuiert
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KFZ-Zulassungsstelle evakuiert

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Mittwochmittag gegen 12 Uhr: In den Räumen der Kfz-Zulassungsstelle an der Rheinstraße verbreitet sich plötzlich ein übler und beißender Gestank. Zwei Kunden müssen sich übergeben, zwei städtische Mitarbeiter klagen über starke Übelkeit. Die Feuerwehr wird alarmiert, das Gebäude, in dem sich die Kfz-, Bußgeld- und Führerscheinstelle sowie Büros der NEW befinden, wird evakuiert. Rund 100 Menschen müssen raus.

Buttersäure reizt Augen und Atemwege

Die Feuerwehrleute untersuchen unter Atemschutz die Räume und finden im Eingangsbereich, in der Nähe der Toiletten, zwei Pfützen. Wenig später wird bestätigt, was vorher schon vermutet wurde: Bei der übelst stinkenden Flüssigkeit handelt es sich um Buttersäure. Buttersäure ist eine bei Zimmertemperatur farblose Flüssigkeit, die vor allem unangenehm nach Erbrochenem oder ranziger Butter riecht, woher auch der Name stammt. Ihre Dämpfe reizen die Augen sowie die Atemwege.

Nach der Evakuierung beginnt die Feuerwehr mit der Lüftung des Gebäudes und Neutralisierung des Geruchs. Im Einsatz sind die Kräfte von den Feuerwehrwachen Von-Groote-Straße und Pfingsgraben sowie der Fachberater Chemie. Die Rheinstraße muss wegen der eingesetzten Feuerwehrfahrzeuge gesperrt werden. Erst eine Stunde später wird die Straße wieder für den Verkehr freigegeben.

Haupteingang war am Donnerstag noch gesperrt

Das Straßenverkehrsamt blieb am Mittwoch nach dem Vorfall geschlossen. Die betroffenen Bereiche mussten noch durch ein Reinigungsunternehmen von den Rückständen der Buttersäure befreit werden. Die NEW hatte aber schon am Mittwoch gegen 14 Uhr die Arbeit in dem Gebäude wieder aufgenommen.

Am Donnerstag öffnete die KFZ-Zulassungsstelle dann ebenfalls wieder. Doch zunächst gab es noch einige Beeinträchtigungen. Zum einen war der unangenehme Geruch der Buttersäure am Morgen noch nicht vollständig verflogen. Zum anderen war der Haupteingang zunächst weiterhin gesperrt, Kunden sollten den Seiteneingang benutzen. Der Haupt-Eingangsbereich musste noch gereinigt werden.

Gegen 14 Uhr wurde die Sperrung des Haupteingangs aufgehoben.

Polizei ermittelt

Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung eingeleitet. Wer die Flüssigkeit im Straßenverkehrsamt ausgeschüttet hat, ist noch nicht geklärt. Auch über die Motive - Ärger über Wartezeiten oder Wut über ein Bußgeld - kann bislang nur spekuliert werden. Die Polizei hofft auf Hinweise von Zeugen. Sie fragt, wem gestern gegen 12 Uhr Verdächtiges im Foyer der Zulassungsstelle aufgefallen ist. Wer könnte die Buttersäure ausgeschüttet haben? Besonders wichtig ist für die Polizei, dass sich die beiden Kunden, die sich wegen des Gestanks übergeben mussten, bei ihr melden. Sie haben wahrscheinlich am nächsten zur ausgeschütteten Buttersäure und möglicherweise auch zu dem Täter oder den Tätern gestanden.

Hinweise zu dem Säurealarm im Straßenverkehrsamt und zu verdächtigen Personen nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 02161 290 entgegen.

(RP)
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