Grevenbroich Stinkende Buttersäure in die Villa Erckens gespritzt

Grevenbroich · Die Stadt hat Anzeige bei der Polizei erstattet, nachdem Unbekannte stinkende Buttersäure ins Museum der niederrheinischen Seele gespritzt haben. Die Tat ereignete sich vermutlich in der Nacht zu Sonntag.

Als die ersten Wahlhelfer am frühen Morgen in die Villa Erckens kamen, schlug ihnen im Windfang des historischen Hauses ein bestialischer Gestank entgegen. Zunächst wurde vermutet, dass Scherzbolde eine Stinkbombe in das zum Wahllokal umfunktionierte Museum geworfen hatten. Wie sich später herausstellte, war es aber Buttersäure, die offenbar unter der Eingangstür in das Innere des Gebäudes gespritzt worden war. Trotz mehrfacher Reinigungsarbeiten war auch gestern noch ein unangenehmer Geruch im Foyer des Hauses wahrzunehmen.

Ob die Buttersäure-Attacke dem Museum oder dem Wahllokal gegolten hat, ist unklar. "Wir haben die Polizei verständigt", sagte Stadtsprecher Robert Jordan gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Nachdem es am Montag und Dienstag ohnehin geschlossen war, soll das Museum heute wieder wie gewohnt seine Türen öffnen.

Buttersäure stinkt nicht nur penetrant. Das Einatmen der Substanz kann auch zu Übelkeit führen, der Hautkontakt zu Reizungen. Welche Mengen in das Gebäude gespritzt wurden, war gestern nicht zu erfahren. Bei einem Buttersäure-Anschlag, der sich im Juni dieses Jahres im Eingangsbereich eines Kapellener Unternehmens ereignete, war es etwa ein halber Liter. Die Feuerwehr löste damals "ABC-Alarm" aus, rund 25 Einsatzkräfte rückten mit einem Spezialfahrzeug für Gefahrguteinsätze aus. Die Täter konnten nicht ermittelt werden.

(wilp)
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