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Mönchengladbach Brummis parken Straßen zu

Mönchengladbach · Weil immer mehr Lkw-Fahrer auf Raststätten keinen Platz finden, stellen sie ihre Fahrzeuge für die vorgeschriebenen Ruhezeiten auf den Straßen der Stadt ab. Das raubt nicht nur Parkplätze, sondern sorgt auch teilweise für Vermüllung. Und es gibt noch mehr Ärger.

 Die Straße als Schlafplatz für auswärtige Fernfahrer: Markus Müllers erlebt das oft vor seinem Unternehmen an der Trompeterallee.

Die Straße als Schlafplatz für auswärtige Fernfahrer: Markus Müllers erlebt das oft vor seinem Unternehmen an der Trompeterallee.

Foto: Müllers

Jede Nacht füllt sich das Gewerbegebiet in Wickrath mit Brummis. Die Lkw gehören weder den ansässigen Firmen, noch soll mit ihnen Ware angeliefert werden. Die Fernfahrer suchen einzig und alleine einen Schlafplatz. Und weil die Fahrzeuge dort am Morgen immer noch stehen, wird's oft gefährlich eng. "Hier sind schon jede Menge Spiegel abgefahren worden, und viele unserer Kunden finden keinen Parkplatz mehr, weil so ein Lkw ja oft drei bis vier Stellflächen blockiert", sagt Markus Müllers von der gleichnamigen Rollladen-Firma an der Trompeterallee.

Und auch das hat der Geschäftsmann oft erlebt: Die auswärtigen Lkw-Fahrer - häufig aus den Ostblockstaaten - entsorgen ihren Müll und erleichtern sich auf den Grünflächen.

Auf den Vorschlag, einen Halteverbotsbereich für fremde Lkw einzurichten, habe sich die Stadt nicht einlassen wollen, sagt Müllers. Dabei würde dies die Situation im Gewerbegebiet seiner Meinung nach entspannen. In anderen Kommunen gebe es so etwas auch schon.

Bei der Stadt Mönchengladbach ist man allerdings der Ansicht, dass ein solches Lkw-Halteverbot das Problem nur verlagern würde. Außerdem würden Bußgelder bei Verstößen von ausländischen Brummifahrern oft nichts bringen. "Wenn wir einen Lkw abschleppen lassen würden, kämen enorme Kosten auf uns zu, auf denen wir möglicherweise sitzen bleiben", berichtet Stadtsprecher Wolfgang Speen. Aber er sagt auch: "Dass Lkw-Fahrer die Straßen zuparken, ist ein Riesenproblem - nicht nur bei uns. Wir wissen das, aber wir sind hier nahezu machtlos." Das Ordnungsamt führe zwar Kontrollen durch, um Parkverstöße zu ahnden, könne aber nicht überall sein. Es müssten einfach mehr Raststätten her, um eine Entlastung zu erreichen, so der Stadtsprecher.

Denn nicht nur im Wickrather Gewerbegebiet gibt es Beschwerden, das Gleiche gilt auch für Güdderath. In der Bezirksvertretung Süd gab es schon eine Anfrage deswegen. Auf dem Marie-Bernays-Ring geht zeitweise gar nichts mehr, weil die Straßen mit Lkw zugeparkt sind.

Die CDU in Land und Bund will sich jetzt mit ihren Kandidaten Frank Boss, Jochen Klenner und Günter Krings um das Thema kümmern. "Den Lkw-Fahrern kann man keinen Vorwurf machen, wenn sie auf den Autobahnraststätten und Autohöfen keinen Platz finden und für ihre Ruhezeiten in Wohngebiete ausweichen", sagt Jochen Klenner. Deshalb brauche man ein Konzept für mehr Lkw-Stellplätze auch in der Region Mönchengladbach.

Klenner: "Wir sollten gemeinsam mit den zuständigen Behörden, den Städten in der Region und der IHK überlegen, wie wir das Problem lösen können." Dabei müsste auch darüber nachgedacht werden, ob es in der Stadt Standorte für zusätzliche Lkw-Raststätten und mögliche Investoren dafür gibt.

(RP)
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