Mönchengladbach Automeile an der Aachener Straße

Mönchengladbach · Mehrere Gladbacher Autohäuser haben Interesse daran, repräsentative Neubauten in der Nähe des Nordparks zu errichten. Die Vermarktung der Flächen ist bereits angelaufen. Die Stadt will in Kürze den Bebauungsplan für das Gebiet rechtsverbindlich festsetzen..

Das gibt's sonst nur in Amerika: Mehr als ein Dutzend Auto- und Motorradmarken entlang einer einzigen Flaniermeile, dazwischen Serviceangebote wie Straßenverkehrsamt, Tüv und eine Cafeteria. Die Automeile am Höherweg in Düsseldorf, Mitte 2004 eröffnet, sucht in Deutschland, möglicherweise in ganz Europa, ihresgleichen.

Ein im Maßstab natürlich kleineres, aber im Grundsatz ganz ähnliches Projekt für Mönchengladbach wabert seit vielen Monaten durch die Stadt, wird in politischen Zirkeln ebenso diskutiert wie in der (auto-) interessierten Öffentlichkeit. "Für die Aachener Straße ist eine ,Automeile' mit Autohäusern vorgesehen, die auf eine repräsentative Architektur großen Wert legen und daher an dieser ,prominenten' Stelle richtig platziert sind", heißt es im Rahmenplan zur Neuordnung des östlichen Bereiches des Nordparks. Und in diese Planungen kommt nun Bewegung.

Noch vor den Osterferien fix?

Noch vor der Sommerpause wolle man den Bebauungsplan für das Gebiet zwischen A 61, Aachener Straße, der Straße Am Nordpark und dem Friedhof Holt einschließlich des TiN-Grundstücks rechtskräftig festsetzen, sagte Horst-Peter Vennen, Vorsitzender des Planungs- und Bauausschusses und Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Entwicklungsgesellschaft EWMG, jetzt bei deren Neujahrsempfang. Gestern spezifizierte er gegenüber der RP den Zeitplan. Nach Möglichkeit sollten noch vor den Osterferien Fakten geschaffen werden: "Ich will das Thema im Ratszug nach den Haushaltsberatungen in meinem Ausschuss durchbekommen." Damit wäre die wesentliche Hürde genommen, der Rat müsste nur noch abnicken.

Welche Autohäuser großes Interesse an einem Umzug oder einer Erweiterung an der Aachener Straße haben, ist zum Teil ein offenes Geheimnis. Namen möchte derzeit aber noch keiner der Beteiligten in der Zeitung lesen, bevor rechtlich noch nicht alles in trockenen Tüchern ist. Die Vermarktung hat aber längst begonnen. Man sei auf einem guten Weg in den Gesprächen mit der EWMG, hieß es gestern zumindest seitens eines renommierten Autohauses. Vennen spricht von "drei bis vier konkreten Interessenten", die allesamt bereits in Gladbach am Markt aktiv sind. Wegen der attraktiven Lage und der guten Autobahnanbindung gilt als sicher, dass weitere folgen werden, sobald sich die ersten Zugpferde klar positioniert haben.

Noch unklar ist, ob die Automeile durchgehend wird — sich also Autohaus an Autohaus reiht — oder dazwischen zur Auflockerung andere Nutzungen platziert. Die Planungsziele geben auch deutlich vor: Die Serviceflächen der Autohäuser sollen an den Rückseiten liegen, damit die ansprechende Optik nicht durchbrochen wird, zudem sollen weder emissionsträchtige Betriebe noch Logistikunternehmen oder Einzelhandelsunternehmen angesiedelt werden.

(RP/rl)
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