Serie Abteilungen Der Kreispolizeibehörde (ende) Tag und Nacht über Einsätze berichten

Mettmann · Die Pressestelle ist Ansprechpartner für die Medien. Sie ist aber auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

mettmann Ulrich Löhe (52) und sein Kollege Frank Sobotta (60) waren schon oft im Fernsehen. Aber nicht als Serienstars wie ihre Kollegen Toto und Harry. Sondern immer dann, wenn im Kreis Mettmann größere Verbrechen begangen werden, Häuser brennen oder Menschen bei Unfällen getötet werden, stehen Löhe und Sobotta vor der Kamera oder Journalisten Rede und Antwort. Die beiden Polizisten sind Mitarbeiter der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Mettmann. Polizeihauptkommissar Löhe, der die Abteilung leitet, ist seit 1990 dabei. Sein Kollege Hauptkommissar Sobotta kam ein paar Jahre später dazu.

Täglich berichten die Beamten über Unfälle, Raub, Diebstahl, Einbrüche. Sie sind der direkte Ansprechpartner für die Medien. Das fünfköpfige Team verfasst selbst Pressemitteilungen und beantwortet Anfragen von Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen und Radio. Und es ist auch nachts vor Ort, wenn größere Schadensereignisse passiert sind.

Der Tag fängt für die Beamten in der Regel um 6.30 Uhr an. "Dann melden sich schon die ersten Agenturen und Rundfunksender und wollen wissen, was in der Nacht passiert ist", sagt Löhe. Die Polizisten haben direkte Verbindungen zum Polizeifunk und zur Leitstelle. Von dort holen sie sich die aktuellen Einsätze, werten aber auch die Berichte der Polizisten aus, die diese nach dem Einsatz in der Wache schreiben. "Wir berichten nicht über jeden Fall." Es sind nicht immer die besonders spektakulären Unglücke und Verbrechen.

Oft sind auch es allzu menschliche oder tierische Einsätze, die es wert sind, weitergegeben zu werden. Da verfolgt die Polizei ein Wildschwein oder einen Bullen oder ein Autofahrer hat die Orientierung verloren und bittet die Polizei um Hilfe. "Jeder Tag ist anders", sagt Löhe, der auch gerne den Schreibtisch verlässt und sich an den Ort des Geschehens begibt.

In seiner langen Dienstzeit sind ihm zwei Fälle besonders in Erinnerung. Einmal ging es um das Mädchen Kassandra, das in Neviges von einem Täter misshandelt, geschlagen und lebensgefährlich verletzt wurde. Um die Tat zu vertuschen, steckte der Täter das Kind in ein Kanalrohr. Ein Spürhund fand das Mädchen und rettete ihm so das Leben. "Da ich selbst aus Neviges stamme und Täter und Opfer zumindest vom Sehen her kannte, hat mich dieser Fall besonders betroffen gemacht", sagt Löhe.

Oder der Tod von Adalbert Bach. Der Kollege, der in Wülfrath drei Tankstellenräuber wenige Hundert Meter vom Tatort stellte und mit großkalibrigen Waffen ermordet wurde, hat Löhe erschüttert. Er erinnert sich: "Ich habe damals die Arbeit der Leitstelle unterstützt und den letzten Funkspruch des Kollegen Bach gehört."

In das Aufgabenfeld der Pressestelle fällt auch die Öffentlichkeitsarbeit. "Wir führen Vereine und Organisationen durch die Kreispolizeibehörde, erstellen Flyer und organisieren beispielsweise die regelmäßigen Kunstausstellungen in der Behörde."

Die Pressestelle, die dem Landrat als Behördenleiter direkt unterstellt ist, managt sogenannte Schwerpunkt-Aktion, wie demnächst in Langenfeld. Dann geht es um sicheren Schutz vor Einbrechern. Oder das Weihnachtskonzert am 15. Dezember in Monheim. Auch das muss organisiert und beworben werden. Landrat Thomas Hendele ist dort Schirmherr.

(RP)
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