Erkrath Stadt will Hallenbad-Gelände behalten

Erkrath · Vor drei Jahren hat die Stadt Erkrath das Hallenbad am Bürgerhaus Hochdahl abreißen lassen. Was mit der Fläche passiert, ist noch immer offen. Wie Jörn Wessendorf vom Planungsamt am Donnerstag mitteilte, sei das 4000 Quadratmeter große Gelände als Vorratsfläche für "hochwertige öffentliche Verwaltungseinrichtungen" im Stadtentwicklungskonzept vorgesehen. Das bedeutet: Beispielsweise könnte dort ein Gesundheitsamt oder eine Polizeidienststelle angesiedelt werden. Man verspreche sich durch eine Neubebauung einen positiven Effekt für das Zentrum Hochdahl.

Die Ideen, die es für das Grundstück gab, haben sich alle wieder zerschlagen. Mal war von einem Hotel die Rede, ein anderer wollte dort eine Seniorenwohnanlage errichten. Schließlich entschied man sich bei der Stadt, doch nicht länger auf einen Investor zu warten, sondern das marode Gebäude abzutragen. Rund 200 000 Euro seien dafür im Haushalt bereitgestellt worden, erinnert Planungsamtsleiter Alexander Weis. Die künftige Nutzung des Geländes ist an gewisse Auflagen gebunden. Schließlich genießt die vorhandene Wohnbebauung einen gewissen Immissionsschutz, lärmintensive Nutzungen sind damit schon mal ausgeschlossen. Im Februar 2006 hatten sich zum letzten Mal Schwimmer im Becken des Bades an der Sedentaler Straße getummelt, kurz danach war das neue Neanderbad eröffnet worden. Für rund zwei Millionen Mark hatte seinerzeit die niederländische Firma Pelikaan das 1976 eröffnete Schul- und Vereinsbad in der Neuen Stadt Hochdahl errichtet. In dem spartanisch ausgestatteten Bad mit dem 25-Meter-Becken haben zahlreiche Hochdahler Kinder das Schwimmen erlernt. Doch der Zuschussbedarf war zuletzt sehr hoch, und auch für das Bad am Brockerberg wären hohe Renovierungskosten angefallen, so dass schließlich der Beschluss gefasst wurde, die alten Bäder zu schließen, die Grundstücke zu vermarkten und ein neues Bad auf der grünen Wiese zu bauen.

Wiederholt war die Schließung des kleineren der beiden Erkrather Bäder aus Kostengründen zur Disposition gestellt worden (bereits 1981 und Mitte der 1990er Jahre). Bei etwa 60 000 Besuchern jährlich lag der Zuschussbedarf zuletzt bei 250000 Euro. 1995 wurden die Vereine für die Betreuung des Bades ins Gespräch gebracht, um so die Betriebskosten zu senken. Schließlich übernahm der TSV Hochdahl ab 1996 die Betriebsführung. Der Sportverein richtete dazu außerdem ein Fitnessstudio innerhalb der Räumlichkeiten ein, das bis zum Bezug des neuen Sporthauses auf der Bürgerhauswiese rege genutzt wurde. Danach stand das Gebäude dann leer.

(RP/ac)
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