Lokalsport Unitas ohne richtigen Biss

Mettmann · In der Handball-Verbandsliga mühen sich die Haaner zum Sieg über den LTV Wuppertal.

Unitas Haan — LTV Wuppertal 35:27 (17:16). Im Heimspiel zu ungewohnter Stunde am späten Sonntagnachmittag vermochten die Unitas-Handballer spielerisch keine Akzente zu setzen. Zwar waren auch die Wuppertaler weit davon entfernt, filigrane Kunst auf dem Parkett zu darzubieten, immerhin aber entwickelten sie zur ihrer gewohnten Spielzeit eine enorme Kampfkraft, die die Gastgeber an den Rand einer Niederlage brachte.

"Wir können nicht zufrieden sein. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir nicht konsequent gegen den Kreisläufer und die Einläufe gestanden", konstatierte daher Jörg Müller nüchtern. Denn trotz des am Ende doch noch erfreulichen Ergebnisses fand der Unitas-Trainer viele Gründe für Kritik, wie die Vielzahl der technischen Fehler in den ersten zehn Minuten. Sein schlichtes Fazit angesichts eines eher durchwachsenen Auftritts: "Wir müssen mehr arbeiten." Zumal seine Mannschaft auch davon profitierte, dass das Schiedsrichtergespann Kolk/Fechner zwar in der ersten Halbzeit einige umstrittene Entscheidungen gegen die Gastgeber fällte, doch nach der Pause eher die Wuppertaler mit einigen fragwürdigen Pfiffen aus dem Konzept brachte.

Marco La Novara warf die Gäste mit 1:0 in Führung, Moritz Blau glich zum 1:1 aus. Danach bekamen die Wuppertaler jedoch Oberwasser. Tim Elbracht markierte das 2:1, Tim Lorenz schloss einen Konter zum 3:1 ab und erneut Elbracht erhöhte auf 4:1 (5.). Zwischendrin traf Phillip Schmalbuch nur den Pfosten und ein Tempogegenstoß über Marco Krohm, Monty Kreisköther und Marcel Billen endete im Ballverlust. Die Zuschauer rauften sich das erste Mal die Haare. Besserung war nicht wirklich in Sicht, auch wenn Billen einen Siebenmeter zum 8:7 (12.) verwandelte und damit die erste Führung der Haaner markierte. Mit zwei Tempogegenstößen erhöhte Kreisköther auf 10:7 (14.). — LTV-Coach Christian Hartung nahm eine Auszeit.

Kurz darauf gab es eine 15-minütige Zwangsunterbrechung, weil sich LTV-Akteur Malte Pauls bei einem Offensivfoul eine klaffende Platzwunde zuzog. Danach war die Partie wieder offen. Mehrfach gerieten die Haaner in der Folge in Unterzahl. Besonders bitter war die doppelte Zeitstrafe für Monty Kreisköther wegen Meckerns, da sie die rote Karte nach sich zog. Letztlich hatte die Unitas daher Glück, dass sie zur Pause mit 17:16 knapp die Nase vorn hatte.

Gleich nach dem Wiederanpfiff traf Philipp Clodt zum 18:16 (31.), doch danach war es mit der Haaner Herrlichkeit erst einmal wieder vorbei. In den nächsten Minuten bestimmten erneut die Wuppertaler die Partie und nützten nach einer Zeitstrafe für Moritz Ziegler ihre Überzahl, um auf 21:18 (37.) davonzuziehen. Nur mit einem Kraftakt und numerischer Überlegenheit schafften die Gastgeber durch Moritz Blau den Ausgleich zum 23:23 (44.). Und auch danach spielten den Haanern Zeitstrafen des LTV in die Karten. Diese sechsminütige Phase mit zeitweiliger zweifacher Überzahl nutzte die Unitas, um sich auf 29:24 (52.) abzusetzen. Damit war den Gästen der Schneid abgekauft. In der Schlussphase hatte die Mannschaft von Jörg Müller daher leichtes Spiel, zumal nun auch Michael Frorath, der Ende der ersten Halbzeit Sebastian Goeken im Tor ablöste, mit einigen guten Paraden auf sich aufmerksam machte.

(RP/ac)
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