Handball Nach Abpfiff kochten die Emotionen hoch

TuS Erkrath – HSG Ratingen/Lintorf 36:40 (16:17). Für die Verbandsliga-Handballer des TuS Erkrath hat der Kampf um den Klassenerhalt endgültig begonnen. Nach der Heimpleite gegen den Tabellennachbarn Ratingen hat die Mannschaft von Roland Frank nicht nur mit der HSG die Plätze getauscht, sondern hat als Zwölfter nur noch zwei Punkte Vorsprung auf ETB SW Essen (gewann gegen das Schlusslicht Vohwinkel), das auf einem Abstiegsrang liegt.

„Was soll ich dazu noch sagen“, meinte Roland Frank ein wenig konsterniert. „Wenn man 40 Gegentore kassiert, war mit der Abwehr nicht viel los“, erläutert der Trainer, der die hohe Anzahl an Gegentoren auch als persönliche Niederlage empfindet. Natürlich war die Erkrather Deckung durch den Ausfall von Abwehrchef Matze Frank geschwächt, „doch auch so ein Mann muss ersetzt werden können. Und das ist uns nicht gelungen. Die Abwehr war eine einzige Katastrophe.“ Da allerdings auch die Defensive der Gäste Schwächen offenbarte, blieb die Begegnung lange Zeit offen. Ratingen konnte sich bis in die Schlussphase hinein nicht entscheidend absetzen. Trotz der schlechten Abwehr hätten die Gastgeber dennoch fast als Sieger den Platz verlassen. Doch im Angriff wurden einige klare Chancen nicht genutzt – ein weiteres Zeichen für die nervliche Anspannung bei den im letzten Jahr noch so Erfolg verwöhnten Erkrathern.

In der dramatischen Schlussphase verwarf der Ratinger Maik Schneider, nach Startschwierigkeiten überragend, einen Siebenmeter und vergab auch freistehend den Nachwurf. Da waren noch vier Minuten zu spielen bei einer 36:35-Führung der HSG. Besser machte es „Hansi“ Osterwind, denn der Rechtsaußen traf mutig aus der Distanz zum 37:35. Die Erkrather verkürzten aber schon im Gegenzug auf 36:37. Plötzlich schwächelten die Hausherren jedoch – und die Ratinger schlugen daraus entscheidendes Kapital. Osmic und zweimal Sosalla erzielten in den letzten beiden Minuten die entscheidenden Treffer erzielten. Und dann drohte fürchterlicher Ärger. Edin Osmic lieferte sich schon während des Spiels harte Zweikämpfe mit Elmar Hasan-Zadar. Kaum kam der Abpfiff, da wollten die beiden mit ihren Fäusten ein Nachspiel bestreiten. Aber die umsichtigen Kameraden gingen dazwischen. Auf der anschließenden Weihnachtsfeier fand Roland Frank dagegen noch einige „warme Worte“ für die Vorstellung seiner Mannschaft.

(RP)
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